Fünfmal ein Dutzend: Die größten Torfestivals der Bundesligageschichte

Hand mit Fußball in der Hand ragt aus ganz vielen Bällen heraus

Neun Tore fielen beim Gastspiel der TSG Hoffenheim in Fürth Ende November, doch damit landete die Begegnung nicht einmal unter den 40 torreichsten der Bundesligageschichte. Insgesamt fünf Partien brachten es auf das bisherige Maximum von zwölf Treffern. Alle stammen aus den ersten zwei Jahrzehnten nach der Ligagründung, ganze viermal war Borussia Dortmund beteiligt.

Borussia Dortmund 9:3 1. FC Kaiserslautern (16. November 1963)

In der Gründungssaison der Bundesliga legten Dortmund und Kaiserslautern die Messlatte gleich mal ordentlich hoch an. Im altehrwürdigen Stadion Rote Erde lagen die Pfälzer in der ersten Halbzeit schnell mit 0:4 zurück, durch einen Platzverweis wurde ihre Lage dann gänzlich aussichtslos. BVB-Legende Aki Schmidt erzielte einen Dreierpack.

Bayern München 11:1 Borussia Dortmund (27. November 1971)

Auch als acht Jahre später erneut zwölf Tore in einem Bundesligaspiel fielen, war die Borussia wieder beteiligt – diesmal allerdings auf der Verliererseite. Für zwei Bundesligarekorde wurde in dieser Partie der Grundstein gelegt: Die Bayern erzielten elf ihrer 101 Saisontore, Gerd Müller vier seiner 40. Während letztere Bestmarke in der vergangenen Spielzeit von Robert Lewandowski überboten wurde, hat erstere noch immer Bestand. Am Ende der Saison 1971/72 wurden die Bayern mit dieser historisch guten Offensive natürlich Meister, der BVB dagegen stieg erstmals aus der Bundesliga ab.

1. FC Köln 8:4 Tennis Borussia Berlin (26. Februar 1977)

Das einzige Dutzend-Tore-Festival ohne Dortmunder Beteiligung. Der Aufsteiger aus Berlin hatte in seiner zweiten und bis heute letzten Bundesligasaison besonders Probleme in der Defensive. Das zeigte sich auch beim Auswärtsspiel in Köln. Trotz einer frühen 1:0-Führung und vierer eigener Treffer setzte es letztlich eine deutliche Niederlage. Der spätere Torschützenkönig Dieter Müller erzielte für die Gastgeber die Hälfte ihrer acht Tore.

Borussia Mönchengladbach 12:0 Borussia Dortmund (29. April 1978)

Am letzten Spieltag der Saison 1977/78 musste Dortmund im Duell der beiden Borussias die höchste Niederlage der Bundesligageschichte hinnehmen. Während es für den BVB auswärts um nichts mehr ging, musste Gladbach zehn Tore auf den punktgleichen Tabellenführer aus Köln aufholen. Die Fohlen legten deshalb los wie die Feuerwehr. Auch der 6:0-Halbzeitstand war für Gladbach noch nicht genug und so geriet Dortmund völlig unter die Räder. Jupp Heynckes erzielte fünf der insgesamt zwölf Tore seiner Mannschaft. Am Ende reichte es dennoch nicht und man musste dem Lokalrivalen gratulieren, denn die Geißböcke hatten parallel den Tabellenletzten FC St. Pauli mit 5:0 besiegt.

Borussia Dortmund 11:1 Arminia Bielefeld (6. November 1982)

Mit diesem Heimsieg über die Arminia sorgte die Borussia wieder für eine ausgeglichene Bilanz in den Dutzend-Tore-Partien. Kaum zu glauben: Zur Halbzeit stand es 1:1. Dann fegte jedoch ein Dortmunder Orkan über Bielefeld hinweg. Insgesamt fünfmal traf BVB-Rekordtorschütze Manfred Burgsmüller, dreimal Joker Bernd Klotz. Zehn Tore in einer Halbzeit sind bis heute Bundesligarekord. Am Saisonende liefen beide Teams trotzdem als Tabellennachbarn über die Ziellinie. Die Borussia wurde Siebter, die Arminia Achter.

Foto: gearstd / Adobe Stock

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