Die Frauen-EM überstrahlt den Bundesliga-Auftakt: Jahresrückblick 2022, Q3

Während sich die Männer in der Sommerpause befanden, war die Europameisterschaft der Frauen das alles beherrschende Thema. Die Finalniederlage der deutschen Auswahl war gemessen an der Zuschauerzahl das Sportevent des Jahres. Als die Bundesliga dann wieder startete, musste man die totale Dominanz der Bayern befürchten, doch schon bald kam der Tabellenführer völlig überraschend aus Berlin.

Juli: Deutsche Auswahl begeistert bei der EM

Bei der Europameisterschaft in England wurden die DFB-Frauen ihrer Favoritenrolle vollends gerecht. Mit der Maximalausbeute von neun Punkten und einem Torverhältnis von 9:0 fegten sie durch ihre Hammergruppe. Auch beim 2:0 im Viertelfinale gegen Österreich blieben sie weiter ohne Gegentor. Im Halbfinale wurde dann Frankreich dank eines Doppelpacks von Alexandra Popp mit 2:1 ausgeschaltet.

Ohne die verletzte Kapitänin verlor das DFB-Team das Finale im Hexenkessel von Wembley mit 1:2 nach Verlängerung gegen die Gastgeberinnen. Für den deutschen Frauenfußball war das Turnier trotzdem ein Erfolg: Fast 18 Millionen Menschen sahen das Endspiel – Bestwert für eine Sportsendung im Jahr 2022.

August: München zerlegt Frankfurt und Bochum

Nach ihrer Transferoffensive schienen die Bayern in der jungen Bundesligasaison zunächst unaufhaltsam. Im Eröffnungsspiel schlugen sie den Europa-League-Champion Eintracht Frankfurt in dessen Stadion mit 6:1. Zwei Wochen später folgte ein 7:0 auswärts in Bochum. Weil die Konkurrenz gleichzeitig strauchelte, drohte schon früh ein langweiliges Meisterrennen.

September: Sensation Berlin

Doch unerwarteterweise blieb der FCB in den folgenden vier Ligaspielen sieglos und verlor die Tabellenführung. Zunächst setzte sich der SC Freiburg an die Spitze, dann eroberte Union Berlin den ersten Platz. Die Eisernen hatten einen Traumstart erwischt und blieben sowohl im August als auch im September in der Liga ungeschlagen.

Natürlich gab es in den ersten Wochen der Spielzeit aber nicht nur positive, sondern auch negative Überraschungen: Leipzig und Leverkusen waren als Titelanwärter gestartet, fanden sich aber stattdessen in der unteren Tabellenhälfte wieder.

Foto: AFP