Analyse des Bremer Spektakels: Toreflut auf beiden Seiten

Werder Bremen Spieler feiern ein Tor gegen Borrussia Dortmund

Der Aufsteiger von der Weser meldete sich an den ersten vier Spieltagen mit viel Feuerwerk zurück im Oberhaus. Wenn Werder im Einsatz war, klingelte es regelmäßig auf beiden Seiten. Dabei verzeichneten weder die Bremer noch ihre Gegner überdurchschnittlich viele Torschüsse – im Gegenteil.

Fünf Tore fielen durchschnittlich in den Partien mit Bremer Beteiligung – Ligahöchstwert. Selbst die Bayern können da nicht mithalten. Der Rekordmeister hat allerdings bezüglich dieser Statistik den Nachteil, dass er hauptsächlich am richtigen Ende des Feldes erfolgreich ist, während Werder beide Seiten ausnutzt. Zehn eigene Treffer sind die drittmeisten der Liga, zehn Gegentore aber auch die viertmeisten.

An den ersten drei Spieltagen war der Aufsteiger mit dieser Spielweise sogar ziemlich gut gefahren: Gegen Wolfsburg, Stuttgart und Dortmund kassierte Werder zwar jeweils zwei Gegentreffer, blieb aber trotzdem ungeschlagen und holte fünf Punkte. Erst am vergangenen Wochenende rächte sich die defensive Nachlässigkeit: Vier Gegentreffer im Heimspiel gegen Frankfurt waren zu viel und man musste die erste Saisonniederlage hinnehmen.

Überraschende Schussstatistik

Angesichts dessen wirkt es überraschend, dass Werder zu den fünf Bundesligisten gehört, die bislang die wenigsten Schüsse gegen sich zugelassen haben. Doch der Teufel steckt im Detail: Unter den wenigen Chancen waren dafür zahlreiche freie Abschlüsse und Hochkaräter, die zu einfachen Gegentreffen führten. So fand die Hälfte aller Schüsse auf das Bremer Tor ihren Weg ins Netz.

Diese Spielweise ist für den Aufsteiger gefährlich, denn trotz der zehn eigenen Treffer ist in der Offensive längst nicht alles Gold, was glänzt. Werder hat nämlich selbst auch die zweitwenigsten Schüsse aller Bundesligisten abgegeben. Insofern spricht die bisherige Ausbeute für eine gnadenlose Effizienz. Auf diese sollte man sich im weiteren Saisonverlauf allerdings nicht verlassen.

Hier liegt das Problem: Sobald der Bremer Torriecher irgendwann einmal verloren geht, kann die Mannschaft die vielen Gegentreffer nicht mehr ausgleichen. Es ist deshalb zu erwarten, dass der Fokus an der Weser nun vermehrt auf die Defensive gerichtet wird.

Titelbild: AFP

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