CR7-Krise: Droht Ronaldo der Stammplatzverlust in der Nationalmannschaft?

Cristiano Ronaldo

Zwei Jahrzehnte nach seinem Profidebüt befindet sich Cristiano Ronaldo im Spätherbst seiner Karriere. Während der 37-Jährige bei Manchester United in der Premier League nicht mehr zum Stammpersonal gehört, kann er sich wenigstens in der Nationalmannschaft weiterhin auf seine Einsätze verlassen. Aufgrund seines aktuellen Formtiefs ist der portugiesische Kapitän allerdings nicht mehr unumstritten.

Am 29. September 2002 feierte der damals 17-jährige Ronaldo in Braga sein Debüt für Sporting Lissabon. Schon bei seinem zweiten Einsatz eine Woche später traf er doppelt gegen Moreirense.

Seitdem ist viel passiert. CR7 entwickelte sich zu einem der besten Spieler aller Zeiten mit zahlreichen Titeln und persönlichen Auszeichnungen. Er verließ Sporting in Richtung Manchester United und kehrte über Real Madrid sowie Juventus Turin im August 2021 wieder zu den Red Devils zurück.

Nach nur einem Jahr ist Ronaldo allerdings beim englischen Rekordmeister nicht mehr glücklich. Erstmals seit seinem ersten Wechsel auf die Insel spielt er nicht in der Königsklasse. Als er deshalb in diesem Sommer zu einem Champions-League-Teilnehmer wechseln wollte, lehnten potenzielle Interessenten dankend ab. In Manchester hat er nun aber auch einen schweren Stand: Erst einmal gehörte der Stürmer in der Liga zur Anfangsformation, in den letzten vier Partien reichte es nur zu Joker-Einsätzen. Ronaldos Renommee hat gelitten.

Keine Tore, keine Argumente

Die Länderspielpause kam CR7 deshalb wahrscheinlich nicht ungelegen. In Portugal bleibt seine Strahlkraft nämlich weiterhin ungebrochen, in der Sturmspitze der Nationalmannschaft ist er gesetzt.

Doch in den beiden Nations-League-Partien musste man erkennen, dass die aktuelle Situation auch an einem Weltfußballer nicht spurlos vorübergeht. Beim 4:0-Sieg in Tschechien war die Seleção in Torlaune, ihr Anführer blieb jedoch ohne Treffer.

Am Dienstagabend empfing man dann Spanien zum Entscheidungsspiel um den Gruppensieg. 20 Jahre nach seinem Profidebüt kehrte Ronaldo mit der Nationalmannschaft nach Braga zurück, doch die Leichtigkeit von einst sucht er derzeit vergebens. Er vergab mehrere Torchancen und konnte so die 0:1-Niederlage nicht verhindern.

Nun regt sich auch in Portugal Kritik. Zumindest scheint der Kapitän nicht mehr unantastbar. Seine Einsatzgarantie beginnt langsam zu bröckeln. Das gilt besonders, weil hochkarätiger Ersatz bereitsteht. Sowohl Diogo Jota als auch Rafael Leão können die Mittelstürmer-Position bekleiden.

Erst kürzlich hatte Ronaldo einen baldigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen. Stattdessen will er noch die EM 2024 in Deutschland spielen. Wenn man seine derzeitige Entwicklung allerdings realistisch bewertet, könnte die kommende Winter-WM schon das letzte internationale Großereignis mit CR7 sein – zumindest als Stammspieler.

Titelbild:AFP

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