Hany Mukhtar: Über Umwege zum MVP

Zwei Fußballspieler spielen im Vordergrund gegen einander Fußball und im Hintergrund stehen Menschen und schauen zu.

Die Profikarriere führte Hany Mukhtar über einige verschlungene Pfade. Trotzdem ist der gebürtige Berliner kürzlich auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Laufbahn angekommen: In der nordamerikanischen MLS wurde er mit großer Mehrheit zum wertvollsten Spieler gewählt.

Der MVP nahm nicht gerade den klassischen Karriereweg. Im Sommer 2014 schien dem jungen Offensivspieler von Hertha BSC eine große Zukunft beschieden: Für seinen Ausbildungsverein war Mukhtar bereits zehnmal in der Bundesliga aufgelaufen und bei der U19-Europameisterschaft hatte er die deutsche Auswahl mit einem Finaltor zum Titel geschossen. Trotzdem blieb er bei der alten Dame in der folgenden Hinrunde komplett außen vor. Deshalb entschied er sich im Winter zu einem Wechsel nach Portugal.

Doch auch bei Benfica Lissabon schaffte Mukhtar den Durchbruch nicht. Er wurde an Red Bull Salzburg verliehen und danach weiter an Brøndby IF. Erst bei dem dänischen Erstligisten entwickelte sich das Talent zum Stammspieler. Nach dreieinhalb Saisons zog es ihn dann Anfang 2020 in die USA.

Unverzichtbar für Nashville

Der Nashville SC war gerade erst in die MLS aufgenommen worden und plante mit dem Neuzugang als Führungsspieler. Tatsächlich stieg Mukhtar bei dem Franchise aus Tennessee zum unumstrittenen Leistungsträger auf. Die Zahlen aus der abgelaufenen Regular Season sprechen für sich: Mit 23 Treffern in 33 Spielen wurde er Torschützenkönig. Zusammen mit seinen sieben Vorlagen kommt er auf 30 Scorerpunkte – eine starke Quote.

Mittlerweile ist Mukhtar als hängende Spitze der Dreh- und Angelpunkt im Spiel seiner Mannschaft. An knapp 58 Prozent aller NSC-Tore war er direkt beteiligt. Die Auszeichnung als MVP hatte insofern auch niemand in der Liga mehr verdient, denn in der Tat war kein Spieler wertvoller für sein Team.

In den Playoffs scheiterte Mukhtar mit den Boys in Gold früh: Bereits in der ersten Runde verlor Nashville bei LA Galaxy und schied aus. Mit dem MVP in den eigenen Reihen stehen die Chancen auf eine erneute Teilnahme in der kommenden Saison jedoch gut.

Foto: AFP

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