Nachfolger gesucht: Kandidaten für Jogis Erbe

Dreigeteiltes Bild mit Flick, Klopp und Rangnick

Beim DFB wird im Sommer eine Stelle frei und Deutschland besteht plötzlich aus 80 Millionen Headhuntern. Bundestrainer ist der Titel der Jobbeschreibung und gesucht wird ein Fußballlehrer, der der anspruchsvollen Aufgabe sowohl fachlich als auch persönlich gewachsen ist.

Das Anforderungsprofil an Löws Nachfolger ist komplex. Selbstverständlich soll er in höchsten taktischen Sphären unterwegs sein. Gleichzeitig muss er aber auch Kompetenzen im Umgang mit den Medien besitzen und damit zurechtkommen, dass ausnahmslos jede seiner Entscheidungen von der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Insbesondere für ehemalige Vereinstrainer ist diese Umstellung groß. Außerdem unterscheidet sich das Tagesgeschäft des Bundestrainers von dem seiner Kollegen in den Vereinen deutlich und Löws Nachfolger muss dazu gewillt sein.

Jürgen Klopp: Zu schön, um wahr zu sein

Klopps Name ist mittlerweile ein natürlicher Reflex, wenn es um den nächsten Bundestrainer geht. Er ist der deutsche Trainer mit der größten Strahlkraft, hat sich aber gleichzeitig sein bodenständiges Image bewahrt. Dazu balanciert er mühelos durch die mediale Manege und kann auf eine titelreiche Karriere bei zwei europäischen Top-Clubs zurückblicken. Außerdem befindet er sich mit Liverpool aktuell in der ersten großen Krise seiner Amtszeit und eine vorzeitige Trennung ist trotz seines Vertrages bis 2024 nicht ausgeschlossen. Es scheint alles zu passen, die Frage ist nur: Ist er schon bereit, seine Karriere als Vereinstrainer zugunsten eines Nationaltrainerjobs an den Nagel zu hängen oder zumindest länger zu unterbrechen?

Hansi Flick: Kandidat mit Sixpack

Sechs Titel in einer Saison mit den Bayern sind keine schlechte Bewerbung für Deutschlands wichtigsten Trainerposten. Allerdings ist der Sixtuple-Trainer erst vor etwa einem Jahr in die vorderste Reihe der Clubtrainer vorgestoßen und es erscheint fraglich, ob er sich daraus schon wieder zurückziehen will.

Ralf Rangnick: Macher ohne Verpflichtungen

Rangnicks Fußball-Expertise ist unumstritten. Als Verantwortlicher formte er Hoffenheim und Leipzig zu etablierten Bundesligaclubs und gewann mit Schalke den DFB-Pokal. Rangnicks Vorteil ist außerdem, dass er aktuell nirgends unter Vertrag steht. Falls er Interesse hat, ist seine Verpflichtung ein durchaus realistisches Szenario.

Stefan Kuntz: Die interne Lösung

Der U21-Nationaltrainer wurde mit seiner Auswahl 2017 Europameister. Er weiß also, wie man internationale Titel gewinnt. Außerdem ist er das Tagesgeschäft eines Nationaltrainers gewöhnt und kennt auch die Strukturen im Verband. Gleichzeitig war er als Clubtrainer allerdings nur mäßig erfolgreich und seine Erfolge als Nachwuchscoach befähigen ihn nicht zwangsläufig für den Bundestrainerjob, der auf allen Ebenen anspruchsvoller ist.

(Foto: FC Bayern/AFP/RB Leipzig)

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