Throwback Thursday: Als Real auf dem Betze unterging

Das Fritz Walter Stadion von außen

Vor 40 Jahren erlebte der Betzenberg den größten Europapokalabend seiner Geschichte. Nach einer 1:3-Hinspielniederlage im UEFA-Cup-Viertelfinale gegen Real Madrid gewann der 1. FC Kaiserslautern das Rückspiel sensationell mit 5:0 und warf die Königlichen so aus dem Wettbewerb.

Derzeit kämpft der Traditionsverein aus Kaiserslautern in der dritten Liga um den Aufstieg. Der letzte Gegner war der TSV Havelse, der nächste ist die zweite Mannschaft des SC Freiburg. Im Jahr 1982 allerdings war der FCK als Gründungsmitglied der Bundesliga noch nie aus Deutschlands höchster Spielklasse abgestiegen. Im UEFA-Cup-Viertelfinale wartete der schillerndste Name des internationalen Vereinsfußballs: Real Madrid.

Die Königlichen verfügten zu dieser Zeit über Stars wie José Antonio Camacho, Laurie Cunningham, Vicente del Bosque und den deutschen Legionär Uli Stielike. Angesichts der geballten Prominenz ging Kaiserslautern als Außenseiter in die beiden Partien.

Im Santiago Bernabéu waren die roten Teufel dann auch tatsächlich recht deutlich unterlegen. Vor allem die körperliche Härte der Gastgeber machte ihnen zu schaffen. Auf Lauterer Seite mussten sowohl Friedhelm Funkel als auch Hans-Peter Briegel verletzt ausgewechselt werden. Letztlich verlor man mit 1:3 – keine sonderlich gute Ausgangsposition für das Rückspiel.

Mit dem Betze im Rücken

Doch FCK-Trainer Karl-Heinz Feldkamp hatte für das Rückspiel am 17. März 1982 eine Lösung parat: Mit der Hilfe des Betzenbergstadions sollte die Sensation gelingen. Feldkamp wies seine Spieler an, Fouls des Gegners zu provozieren und die eigenen Fans damit anzustacheln. Gesagt, getan: Der Betze brannte.

Diesmal ließ sich das große Real den Schneid abkaufen. Der Favorit kassierte ein Gegentor nach dem anderen: Zunächst einen Doppelpack des hochmotivierten Funkel, dann drei weitere Treffer von Hannes Bongartz, Norbert Eilenfeldt und Reiner Geye. In der Zwischenzeit zeigte Feldkamps Plan Wirkung: Die Königlichen ließen sich in der aufgeheizten Atmosphäre zu Unbeherrschtheiten hinreißen. Gleich drei Gästespieler flogen insgesamt vom Platz. Dass Lauterns Torwartlegende Ronnie Hellström auch noch einen Handelfmeter parierte, passte zu diesem magischen Europapokalabend, an dem auf dem Betze einfach alles zu gelingen schien.

Mit 5:0 schickte man Real Madrid zurück nach Spanien und zog ins Halbfinale ein. Dieses ging zwar gegen den späteren Champion IFK Göteborg in der Verlängerung verloren, doch der 17. März bleibt für immer ein Feiertag in der Lauterer Vereinsgeschichte.

Mit 5:0 schickte man Real Madrid zurück nach Spanien und zog ins Halbfinale ein. Dieses ging zwar gegen den späteren Champion IFK Göteborg in der Verlängerung verloren, doch der 17. März bleibt für immer ein Feiertag in der Lauterer Vereinsgeschichte.

Foto: Adobe Stock / Fontanis

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