Willkommene Länderspielpause für die vier Krisenteams der Bundesliga

VFB Stuttgart Trainer Maskottchen

Wenn man von den Luxusproblemen der Bayern absieht, beginnt das eigentliche Krisengebiet der Bundesliga ab dem 15. Tabellenplatz. Bochum und Stuttgart sind noch immer sieglos, Leverkusen und Wolfsburg enttäuschen bislang auf ganzer Linie. Durch die Länderspielpause hat das Quartett nun eine Woche mehr Zeit, um einen Weg aus dem Schlamassel zu finden. Für zwei Trainer könnte es bereits die letzte Chance sein.

Bayer Leverkusen: Die größte Enttäuschung

Der Fehlstart der Werkself ist ein Rätsel. Erst ein Spiel hat der ehemalige Geheimfavorit in der Liga gewonnen. Kein Mannschaftsteil wird aktuell den Erwartungen gerecht: Der Hochgeschwindigkeitssturm trifft zu selten, die Abwehr ist löchrig. Die verunsicherten Akteure vergeben vorne Großchancen in Serie und produzieren hinten individuelle Fehler. Dabei ist eigentlich reichlich Qualität im Kader vorhanden. Der wackelnde Trainer Gerardo Seoane muss diese nach der Länderspielpause dringend wieder auf den Platz bekommen. Ansonsten sind seine Tage in Leverkusen gezählt.

VfB Stuttgart: Unentschieden sind zu wenig

Im Ländle sitzt Pellegrino Matarazzo fester im Sattel. Sein Arbeitgeber hielt schon in der vergangenen Saison an ihm fest und wurde dafür mit dem Klassenerhalt belohnt. Trotzdem steigt der Druck, denn der VfB ist einer von zwei Bundesligisten ohne Saisonsieg. Zwar spielte Stuttgart immerhin fünfmal Unentschieden, doch damit sind natürlich keine großen Sprünge möglich. Man merkt der mit Abstand jüngsten Mannschaft der Liga die mangelnde Erfahrung an: Sie kassiert frühe Gegentore, sammelt haufenweise Karten und gibt Führungen aus der Hand. Das muss Matarazzo in den Griff bekommen.

VfL Wolfsburg: Vorne zu harmlos

Die Wölfe sind derzeit völlig ohne Biss vor dem gegnerischen Tor. Sie verzeichneten an den bisherigen sieben Spieltagen die wenigsten Schüsse aller Bundesligisten. Insofern ist der vorletzte Tabellenplatz verdient. VfL-Coach Niko Kovač muss die Offensive schnellstmöglich wiederbeleben, um eine erneut verkorkste Saison vielleicht doch noch zu verhindern. Viel Zeit hat er dafür wohl nicht mehr, denn der Wolfsburger Trainerstuhl ist seit einiger Zeit vielmehr ein Schleudersitz.

VfL Bochum: Mit neuem Trainer gegen die Sieglosigkeit

Der Tabellenletzte aus Bochum hatte nach sechs Niederlagen zum Auftakt bereits die Reis-Leine gezogen und seinen Aufstiegstrainer entlassen. Interimslösung Heiko Butscher holte am Wochenende gegen Köln immerhin den ersten Punkt. Jetzt soll wohl Thomas Letsch vom niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim kommen. Der neue Hauptübungsleiter hat eine Menge Arbeit vor sich. Besonders die defensive Stabilität aus der Vorsaison ist dem VfL abhandengekommen. 19 Gegentore sind die mit Abstand meisten aller Bundesligisten.

Foto: AFP

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