Ballon d’Or 2022: Ein verwandelter Gewinner und das Ende einer Ära

Benzema steht vor zwei Mikrofonen und einem Pokal.

Die diesjährige Verleihung des goldenen Balles war zweifellos eine besondere, denn der frisch gekürte Preisträger ist ein echter Spätstarter. Karim Benzema schien weder sportlich noch charakterlich für eine solche Auszeichnung geeignet, doch in jüngerer Vergangenheit machte der Stürmer eine erstaunliche Wandlung durch. Nach anderthalb Jahrzehnten ging außerdem die Ära der Top-Platzierungen für Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zu Ende.

Bei der Wahl des Fußballmagazins „France Football” setzte sich der hochfavorisierte Benzema letztlich auch durch. Der Profi von Real Madrid verwies Sadio Mané von Bayern München und Kevin De Bruyne von Manchester City auf die Plätze.

Im Alter von 34 Jahren und zehn Monaten erhielt Benzema erstmals den prestigeträchtigen Award. Damit ist er der zweitälteste Preisträger aller Zeiten. Bei der allerersten Verleihung im Jahr 1956 hatte der 41-jährige Engländer Stanley Matthews gewonnen – vermutlich ein Rekord für die Ewigkeit.

Doch zurück zu Benzema und dessen außergewöhnlicher Entwicklung in den vergangenen Jahren: Bei Real stand der Stürmer lange im Schatten von Cristiano Ronaldo und galt als Chancentod. Mittlerweile ist er der hochangesehene Kapitän der Königlichen, die er in der vergangenen Saison mit 44 Toren in 46 Pflichtspielen zur spanischen Meisterschaft und zum Henkelpott schoss.

In der französischen Nationalmannschaft wurde Benzema wegen der Beteiligung an der versuchten Erpressung seines Teamkollegen Mathieu Valbuena fünfeinhalb Jahre lang nicht berücksichtigt und verpasste so auch den Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft 2018. Inzwischen ist er aber begnadigt worden und konnte mit der Nations League 2021 immerhin einen kleineren Erfolg feiern.

Ronaldo abgeschlagen, Messi gar nicht nominiert

Mit sieben Auszeichnungen ist Messi der Rekordgewinner beim Ballon d’Or, Ronaldo mit fünf sein ärgster Verfolger. Seit 2007 waren beide bei der Wahl immer mindestens unter den besten Sechs gelandet, doch nun scheint die Ära des dominanten Duos endgültig beendet. Während Ronaldo immerhin noch 20. wurde, schaffte es Messi gar nicht unter die 25 Nominierten.

Foto: AFP

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