Throwback Thursday: Auf Wiedersehen, Dreisamstadion!
An diesem Wochenende absolviert der SC Freiburg sein letztes Heimspiel im Dreisamstadion. Dort feierten die Breisgauer ihre größten Erfolge und erlebten zahlreiche emotionale Momente. Eine besonders prominente Rolle spielte ein Golfball.
Die Entwicklung hin zu dem Dreisamstadion, wie man es heute kennt, begann mit der Zweitligameisterschaft 1993. Volker Finke war bereits in der zweiten Saison mit seinem neuen Verein der ganz große Wurf gelungen. Erstmals in seiner Historie stieg der SC Freiburg in die Bundesliga auf. In der Folge wurde die kleine Sportstätte im Stadtteil Waldsee sukzessive erweitert. Tribünen wurden überdacht, aufgestockt oder sogar ganz neu gebaut. Eine Besonderheit blieb aber trotz aller Modernisierung: Das Gefälle von etwa einem Meter zwischen den beiden Toren.
In den Neunzigerjahren gab es einige große Spiele im Dreisamstadion. Die erste Bundesligapartie gegen Wattenscheid im August 1993. Der 5:1-Sieg über Trapattonis Bayern im Oktober 1994. Das erste Europacup-Spiel gegen Slavia Prag im September 1995.
Es folgten Ab- und Wiederaufstiege sowie eine weitere Teilnahme am UEFA-Pokal in der Saison 2001/02, bei der das Heimpublikum gegen FK Matador Púchov in der ersten Runde auch den ersten Sieg auf internationaler Ebene feiern durfte. Im Mai 2007 erlebte das Dreisamstadion dann den emotionalen Abschied von Volker Finke nach 16 Jahren in Freiburg – Rekord im deutschen Profifußball.
Zwei Jahre später wurde im Dreisamstadion erstmals die neueingeführte Schale – oder Felge – für den Zweitligameister vergeben. Unter Robin Dutt hatte der Sport-Club seinen dritten Titel im Unterhaus gewonnen. Ein vierter sollte in der Saison 2015/16 unter Christian Streich folgen, der in Freiburg eine neue Ära begründete und den Verein auch zweimal wieder in die Europa League führte.
Golfball trifft Titan
Das Dreisamstadion steht jedoch nicht nur für die Meilensteine des SC Freiburg, sondern war auch mehrfach der Schauplatz von denkwürdigen Ereignissen in der Bundesligageschichte. Vor allem gilt das natürlich für das Spiel gegen die Bayern im April 2000. In dessen 90. Minute wurde Oliver Kahn von einem Golfball am Kopf getroffen und trug eine klaffende Wunde an der Schläfe davon. Die Bilder des blutenden Titanen sind ebenfalls untrennbar mit dem Dreisamstadion verbunden.
Der größte Aufreger der jüngeren Vergangenheit war sicherlich der Rempler von Frankfurts David Abraham, mit dem er Freiburgs Trainer an der Seitenlinie niederstreckte. Für das Vergehen im November 2019 erhielt der Eintracht-Kapitän eine siebenwöchige Sperre.
Am späten Sonntagnachmittag wird also gegen den FC Augsburg das vorerst letzte Kapitel in der Geschichte des Dreisamstadions geschrieben. Das neu gebaute Europa-Park-Stadion wartet schon darauf, dass seine Zeit beginnt.
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