Der Büskens-Effekt: Schalke plötzlich in der Pole-Position
Kurz vor dem Saisonende in der 2. Bundesliga steht der FC Schalke 04 erstmals auf einem direkten Aufstiegsplatz – dank der makellosen Bilanz unter Mike Büskens. Die größte Bewährungsprobe wartet allerdings noch auf den neuen Cheftrainer und seine Mannschaft.
Trainerwechsel nehmen in dieser Zweitligasaison großen Einfluss auf das Aufstiegsrennen. Die beiden Teams auf den direkten Aufstiegsrängen haben ihrem neuen Hauptübungsleiter eine entscheidende Leistungssteigerung zu verdanken. Die zweitplatzierten Bremer sind erst unter Ole Werner wieder ein Kandidat für die Bundesliga geworden. Der andere große Traditionsverein, der in der vergangenen Spielzeit zusammen mit Werder abgestiegen war, hatte vor Kurzem nachgezogen – und das mit ähnlichem Erfolg.
Als Büskens die Schalker nach dem 25. Spieltag als Cheftrainer übernahm, hatten sie gerade gegen Rostock verloren und dadurch als Tabellensechster sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Der direkte Wiederaufstieg schien in weite Ferne gerückt. Doch seitdem hat man alle vier Spiele gewonnen. Plötzlich ist man sogar Spitzenreiter und hat als solcher wieder gute, wenn nicht sogar die besten Karten im Saisonendspurt.
Büskens hat seinen Herzensverein zurück in die Erfolgsspur gebracht. Mit Vierer- statt Dreierkette spielt es sich für Schalke offensichtlich leichter. Zudem hat der Eurofighter von 1997 wieder eine Siegermentalität etabliert.
Noch vier direkte Duelle gegen die Konkurrenz
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die ersten drei Partien gegen Teams aus dem Tabellenkeller gewonnen wurden. Das 3:0 gegen Heidenheim im vierten Spiel unter Büskens war dann das erste echte Ausrufezeichen, doch der Spielverlauf war längst nicht so einseitig, wie es das Ergebnis vielleicht vermuten ließe.
Wie nachhaltig der Schalker Erfolg ist, wird sich nun in den abschließenden fünf Spielen zeigen. Im Saisonfinale warten noch Darmstadt, Bremen, St. Pauli und Nürnberg – also genau die vier Teams, die derzeit direkt hinter dem Tabellenführer lauern. Büskens hat mit seiner Mannschaft den Aufstieg also in der eigenen Hand.
Foto: AFP