Bundesliga Team-Check 2021/22: FC Köln

Das fast menschenleere Rheinenergie Stadion unter dunklen Wolken

Steffen Baumgart kommt zum FC Köln und das bedeutet: Von jetzt an wird nicht mehr rumgeheult! Das Energiepaket an der Seitenlinie will dem traditionell immer strauchelnden Traditionsklub ordentlich Feuer unter dem Hintern machen.

So lief es zuletzt…

Et hätt jrade nomma jut jejange! Der FC rettete sich in der Relegation. Viele haben die Entscheidung, Trainer Markus Gisdol sechs Spieltage vor Schluss durch Friedhelm Funkel zu ersetzen, in Frage gestellt. Um wirklich tiefergreifende Umstellungen vorzunehmen, so das Argument der Skeptiker, sei es zu spät. Der Trainerwechsel könne höchstens Unruhe in den ohnehin nicht grade vor Selbstvertrauen strotzenden Kader bringen. Veteran Funkel hatte die Ruhe weg. Am vorletzten Spieltag gab er sich in Berlin mit einem 0:0 zufrieden, anstatt alles nach vorn zu werfen und ein Konter-Gegentor zu riskieren. „Dieser Punkt wird für uns noch Gold wert sein“, prognostizierte der Trainer damals und sollte Recht behalten. Der FC holte – wenn auch knapp – den entscheidenden Sieg am letzten Spieltag, zog an Werder Bremen vorbei und setzte sich schließlich in der Relegation klar gegen Holstein Kiel durch.

Ein kleines Kunststück, das Friedhelm Funkel da vollbracht hat. Mit dem Kader der letzten Saison wäre ein Abstieg eigentlich nicht verwunderlich gewesen.

Augen auf…

Steffen Baumgart ist einer der beliebtesten Trainer, die in den vergangenen Jahren im deutschen Profigeschäft gearbeitet haben. Durch seinen hemdsärmeligen Arbeiter-Ethos, seine direkte Art und seine Auffassung vom kraftvollen Offensiv-Fußball hat der 49-Jährige die Sympathien gewonnen. So war Baumgart, der seinen Vertrag beim SC Paderborn aus freien Stücken nicht verlängert hat, gleich bei mehreren Erstligisten hoch im Kurs. Er entschied sich für den traditionsreichen FC. Hier hat er auf jeden Fall reichlich Steigerungspotential, um selbst etwas aufzubauen.

Dabei fehlt ihm mit Sebastiaan Bornauw der wichtigste Defensivspieler der letzten Jahre. Nicht nur wegen seiner Kopfballstärke werden die Kölner den nach Wolfsburg abgewanderten Hünen vermissen. Darüber trösten auch die erlösten 13,5 Millionen Euro nicht weg. Dass Timo Hübers, der ablösefrei vom Zweitligisten Hannover 96 kommt, ein gleichwertiger Ersatz ist, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.

Für Kreativität und Torgefahr könnte Mark Uth sorgen. Der gebürtige Kölner, der erst nach Holland gehen musste, um Profi zu werden, war im vergangenen Jahr einer der wenigen, die im königsblauen Trikot des FC Schalke überzeugen konnten. Die ersten Testspiele, die Uth für den FC bestritt, ließen sich gut an.

Kicker-Freunde Prognose:

Mit einem gesunden Sebastian Andersson, dem aus Luzern zurückgekehrten Louis Schaub sowie Mark Uth ist der FC deutlich variabler in der Offensive. Der Klassenerhalt wird mit einem 12. Platz locker gepackt.

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