DFB-Frauen bei der EM: Alle neune mit Köpfchen

Sophia Kleinherne schiesst den Ball mit dem Kopf

Mit einem Torverhältnis von 9:0 und der Maximalausbeute von 9 Punkten hat die deutsche Auswahl in der Vorrunde ordentlich abgeräumt. Obwohl der Gruppensieg schon vor der abschließenden Partie gegen Finnland feststand, ging das DFB-Team in die Vollen und siegte mit 3:0. Dabei bewiesen die Nationalspielerinnen erneut, dass Spiele nicht nur im Kopf, sondern auch manchmal mit dem Kopf entschieden werden. Nun soll Österreich im Viertelfinale aus dem Wettbewerb gekegelt werden.

Gegen Finnland hätten die DFB-Frauen eigentlich eine ruhige Kugel schieben können. Der erste Platz in der Gruppe B war ihnen schließlich nicht mehr zu nehmen. Und die Bundestrainerin nutzte auch durchaus die Möglichkeit zum risikolosen Experimentieren. Im Laufe der Partie setzte Martina Voss-Tecklenburg zahlreiche Spielerinnen aus der zweiten Reihe ein. Diese dachten allerdings nicht daran, die Partie abzuschenken – im Gegenteil.

Wegen der Gelbsperre von Felicitas Rauch spielte Sophia Kleinherne erstmals bei dieser Europameisterschaft von Beginn an. In der Schlussphase der ersten Halbzeit traf die Außenverteidigerin nach einer butterweichen Gwinn-Flanke zur deutschen Führung (40.). Für das DFB-Team war es bereits das vierte Kopfballtor im Wettbewerb.

Und das fünfte sollte folgen – erzielt natürlich von Alexandra Popp. Das Kopfballungeheuer mit der Kapitänsbinde hatte auch schon in den ersten beiden Gruppenspielen auf diese Weise getroffen. Kurz nach der Pause war sie erneut zur Stelle und verwertete eine Hereingabe von Kathrin Hendrich zum 2:0 (48.).

Der zweite Anzug sitzt

Aber zurück zu den Debütantinnen an diesem launigen Fußballabend: In der Halbzeit war Nicole Anyomi für Giulia Gwinn eingewechselt worden. Die Außenverteidigerin kam damit zu ihrem ersten EM-Einsatz und ebenso wie ihr Pendant auf der linken Seite zahlte sie das Vertrauen mit einem Tor zurück. Schon den zweiten deutschen Treffer hatte Anyomi gedankenschnell eingeleitet. Auch vor ihrem Flachschuss zum 3:0 war sie wieder wacher als sämtliche Gegenspielerinnen (63.).

Neben Anyomi durften auch zwei ihrer Klubkolleginnen bei Eintracht Frankfurt erstmals EM-Luft schnuppern: Sara Doorsoun spielte von Beginn an und durch, später kam mit Laura Freigang die letzte deutsche Feldspielerin ohne Einsatz ebenfalls zu ihrem Debüt.

In einem Turnier, das leider von Corona und schweren Verletzungen geprägt ist, könnte die Tiefe des Kaders noch zum entscheidenden Faktor werden. Das DFB-Team kann sich jedenfalls auf seine Ergänzungsspielerinnen verlassen.

In der K.o.-Runde kommt es nun zum Nachbarschaftsduell gegen Österreich. Der Überraschungs-Viertelfinalist hat in der Gruppe A die favorisierten Norwegerinnen ausgeschaltet. Es wäre also ein großer Fehler, das ÖFB-Team zu unterschätzen.

Foto: AFP

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