TSG Hoffenheim – Saisonrückblick 2019/20

Logo der TSG Hoffenheim vor einem Stadion mit vielen Fans

Wie fühlt man sich eigentlich als Fan der TSG Hoffenheim? Auf der einen Seite ist der Emporkömmling aus dem Kraichgau mit nun elf Jahren Zugehörigkeit fest in der 1. Bundesliga etabliert. Auf der anderen Seite steht jedes Jahr aufs neue das gleiche Fazit: Ein Mittelfeldplatz ist bei normalem Saisonverlauf locker drin, doch für die Spitzengruppe reicht es nicht aus. Nach dem Abgang von Trainer-Star Julian Nagelsmann begann es unter dem Niederländer Alfred Schreuder recht vielversprechend, bevor der wiedermal ein Sturz ins Mittelmaß erfolgte. Schreuder wurde von seinen Pflichten entbunden und das Co-Trainer-Kollektiv, das nun das Ruder übernahm, setzte noch einmal Kräfte für einen bemerkenswerten Schlussspurt frei. Dass die TSG am letzten Spieltag noch den Europa League-Platz erreichte, darf als sportlicher Erfolg verbucht werden. Mehr als durch Fußball sorgt Hoffenheim jedoch leider neben dem Platz für Schlagzeilen, nämlich durch die seit Corona fast in Vergessenheit geratenen erbitterten Diskussionen um die Schmähungen des Mäzens.

Gewinner der Saison

Spieler wie Baumgartner, Bebou oder Skov zeigten vielversprechende Ansätze, doch die TSG Hoffenheim hat nur einen Star. Andrej Kramaric, der kroatische Vize-Weltmeister von 2018, hat mittlerweile Klubikone Sehad Slihovic als Rekordtorschütze in der Bundesliage überholt. Wenn er dabei ist, ist es ein anderes Spiel, hieß es gegen Ende der Saison. Und Schreuder betonte früh, dass auch ein Kramaric nicht allein Spiele gewinnen kann. Am Ende hatte dies allerdings fast den Anschein, als er den Hoffenheimer „Intimfeind“, den BVB im Signal Iduna Park mit einem Viererpack im Alleingang abschoss.

Verlierer der Saison

Mit Kevin Vogt verlor die TSG in der Winterpause eine Führungspersönlichkeit an Werder Bremen. Der Defensivmann fand sich im Konzept von Alfred Schreuder zu oft auf der Bank wieder. Allerdings war seine erste Halbserie in Bremen auch nicht grade glücklich. In seinem ersten Einsatz rasselte er mit Keeper Pavlenka zusammen und fehlte daraufhin den Großteil der Rückrunde verletzt.

Höhepunkt der Saison

Als Saisonhöhepunkt muss wohl besagtes 4:0 am letzten Spieltag gegen Borussia Dortmund genannt werden. Scharfe Kritik am BVB kam aus Wolfsburg, die den sechsten Rang noch an Hoffenheim abgaben, da sie zeitgleich ebenso hoch beim feststehenden Deutschen Meister in München verloren. Die TSG hatte Dortmund jedoch bereits im Hinspiel mit 2:1 besiegt.

Tiefpunkt der Saison

Beim 0:6 im Heimspiel gegen den FC Bayern zeigte die TSG nahezu keine Gegenwehr. Wären die letzten Minuten nicht in Einvernahme beider Teams runtergespielt worden, um ein Zeichen gegen einige Bayernfans zu setzten, die TSG-Mäzen Dietmar Hopp auf Transparenten beleidigt hatten – die Bayern hätten es wohl noch höher gemacht. An diesem Spiel war alles unwürdig: das Geschehen auf dem Platz, das Gebärden auf den Rängen und das öffentliche Nachspiel der Funktionäre und Ultra-Gruppierungen Kickerfreunde.de wird hierzu an anderer Stelle genauer eingehen.

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