Endlich ein Pflichtspiel-Sieg: Kann Schalke das Ruder herumreißen?

Manuel Baum gestikuliert an der Seitenlinie

Na also, es geht doch! Nachdem Schalke 04 in der Bundesliga drohte, den ewigen Sieglos-Rekord von Tasmania Berlin in Angriff zu nehmen, reichte es immerhin im Pokal gegen den Viertligisten aus Schweinfurt zu einem Erfolgserlebnis. Kann dies ein Wendepunkt sein?

Seine Mannschaft sei wie eine Ketchup-Flasche, erklärte Schalke-Trainer Manuel Baum. Wenn man nur beharrlich draufklopfe, dann werde sich der Erfolg irgendwann einstellen. War der Sieg gegen Schweinfurt nun der lange ersehnte erste Ketchup-Klecks?

Klar, ein Erfolgserlebnis ist in gewissen Situationen wichtig für die Psyche, egal wie es zustande kommt oder gegen wen es eingefahren wird. Zieht man jedoch spielerisch Bilanz, ist eine Euphoriebremse hingegen ratsam. In den ersten Minuten dominierte der Viertligist das Spiel klar. Schalker Fans dürften die Herzen in die Hosen gerutscht sein, angesichts der Art und Weise, wie sich Martin Thomann in der 37. Minute gegen die unerfahrene Schalker Defensive aus Ludewig und Thiaw durchsetzte und die Führung für den Außenseiter erzielte.

Schalke hatte vor der Pause bei zwei Angriffen ordentlich Glück, als der Ball den Angreifern auf Umwegen vor die Füße fiel. Vedad Ibisevic war schon immer cool vor dem Tor und Alessandro Schöpf ist technisch nicht ganz schlecht, somit entstanden zwei Tore und das Spiel war gedreht.

Alles-oder-Nichts-Spiel in Mainz

Nach der Pause gab es zwei weitere Knackpunkte. Ralf Fährmann stand einen halben Meter vor seiner Torlinie, als er den Strafstoß des FC Schweinfurt parierte. Gemäß den Regeln hätte die Situation wiederholt werden müssen. So war es dann erneut Schöpf, der mit einem gekonnten Distanzschuss das 1:3 erzielte und das Spiel somit entschied. Das vierte Tor für die Schalker war nur noch Formsache.

Dennoch: Mit einer vergleichbaren Leistung wird Schalke gegen kaum ein Bundesligateam bestehen können. Vom kommenden Auswärtsspiel bei den noch punktlosen Mainzern hängt viel ab. Gewinnt man, hat man zumindest ein Team schonmal distanziert und geht gestärkt in die Spiele gegen Wolfsburg und in Mönchengladbach. Verliert man, werden zusätzliche Zweifel aufkommen und einige werden sich fragen, wen man denn überhaupt noch schlagen soll. Dann könnte die Ketchup-Flasche bis auf weiteres verstopft bleiben.

(Foto: AFP)

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