Plötzlich Sommer in München: Gefahr für Neuers Karriereplanung?
Nun also doch: Yann Sommer wird von Mönchengladbach nach München wechseln – und alle drei Parteien können zufrieden sein. Die Bayern bekommen ihren Wunschtorwart, die Borussia erhält kurz vor dessen Vertragsende noch eine Ablöse und der Spieler selbst schließt sich einem europäischen Spitzenteam an. Nur für Manuel Neuer ist der Transfer eine schlechte Nachricht.
Sechs Wochen nach dem Skiunfall des FCB-Kapitäns geht die Münchener Torwart-Saga zu Ende. Der Unterschenkelbruch und das daraus resultierende Saisonaus des Ausnahmekeepers hatte die Verantwortlichen unter Zugzwang gesetzt. Schon von Beginn an wurde Sommer als möglicher Ersatz gehandelt, doch die Fohlen dachten nicht daran, ihren Leistungsträger unter Wert zu verkaufen.
Ein verbessertes Angebot der Bayern hat das Veto nun offenbar aufgeweicht. Für acht Millionen Euro zuzüglich Boni soll Sommer in die bayrische Landeshauptstadt wechseln – eine stattliche Summe für einen 34-jährigen Torhüter, dessen Arbeitspapier nach dieser Spielzeit ausgelaufen wäre.
Zwei Stammtorhüter sind einer zu viel
Der Neuzugang erhält in München einen Vertrag bis 2025. Das wirft natürlich zwingend die Frage auf: Was passiert, wenn Neuer wieder fit ist? Dieser hatte erst im vergangenen Mai bis 2024 verlängert und schien vom Karriereende noch weit entfernt. Auch nach der schwerwiegenden Verletzung ließ er keinen Zweifel daran, dass er zurückkommen will.
Doch Neuer ist bereits 36 Jahre alt, im März wird er 37. Niemand kann vorhersehen, ob und wie schnell er das vorherige Niveau wieder erreicht. Und jetzt wartet bei seiner Rückkehr auch noch ein Konkurrent auf Augenhöhe – ebenso wie er ein Nationaltorhüter und in der Bundesliga zuletzt einer der Besten seiner Zunft.
Insofern dürfte Neuer eher auf ein vorzeitiges Leihende von Alexander Nübel oder die Notlösung mit Sven Ulreich gehofft haben. In beiden Fällen hätte er seinen angestammten Platz wohl problemlos wieder einnehmen können. Im Duell mit Sommer kann er sich seiner Sache nicht so sicher sein.
Foto: AFP