Saisonanalyse 2021/22: Union Berlin

FC Union Gruppenfoto auf dem Spielfeld

Trotz zahlreicher Abgänge spielte Union Berlin die beste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte und erreichte als Fünfter der Abschlusstabelle erstmals die Europa League. In der Rückrunde geriet die Qualifikation für das internationale Geschäft kurzzeitig in Gefahr, doch mit einem starken Endspurt verdiente sich die Mannschaft die Auftritte auf der europäischen Fußballbühne.

Die Liste von Abgängen wurde in Köpenick im Verlauf der Saison immer länger. Darunter waren auch mehrere Leistungsträger und Führungsspieler: Im Sommer verließen unter anderem Robert Andrich, Christian Gentner, Christopher Lenz und Nico Schlotterbeck den Hauptstadtklub, im Winter folgten Marvin Friedrich und Max Kruse.

Für die Berliner Ambitionen hätte das normalerweise das Ende bedeutet. Schließlich gingen die Eisernen erst in ihre dritte Spielzeit im Oberhaus und nach wie vor gehörten sowohl ihr Personaletat als auch der Marktwert der Mannschaft zu den kleinsten aller Bundesligisten. Hinzu kam die Dreifachbelastung durch die Conference League. Dass man trotzdem in der Lage war, die Verluste zu kompensieren, lässt die Rekordsaison noch beeindruckender erscheinen.

Wie schwer die Abgänge tatsächlich wogen, sah man kurzzeitig nach dem Wechsel von Max Kruse Ende Januar. In den folgenden sieben Ligaspielen blieb Union fünfmal ohne eigenen Treffer und holte nur vier Punkte. Plötzlich war man auf den neunten Platz abgerutscht und das internationale Geschäft schien wieder ein Stück weit entfernt.

Doch die Eisernen arbeiteten sich aus dem Leistungstief heraus. In den abschließenden sieben Ligaspielen blieben sie ungeschlagen und holten 19 von 21 möglichen Punkten. Damit katapultierte man sich wieder auf den fünften Platz.

Insgesamt 57 Zähler hatte man zuletzt vor drei Jahren beim Aufstieg in der zweiten Liga gesammelt. In Deutschlands höchster Spielklasse war die Ausbeute natürlich Vereinsrekord. Und nebenbei erreichte Union ja auch noch das Halbfinale im DFB-Pokal.

Heim- und defensivstarke Minimalisten

Die Basis für den Berliner Erfolg war einmal mehr die Bilanz an der Alten Försterei. In der gesamten Saison verlor Union dort nur gegen Bayern München, Feyenoord Rotterdam und Borussia Dortmund. Die beiden nationalen Größen waren auch die einzigen Bundesligisten, die zuhause noch mehr Punkte sammelten.

Die Eisernen holten vor allem über die Defensive das Maximum aus ihren Möglichkeiten heraus. Mit nur 44 Gegentoren stellten sie die drittbeste Verteidigung der Liga.

In der Offensive avancierte Taiwo Awoniyi zum Schlüsselspieler. Der Stürmer erzielte 15 der 50 Berliner Treffer und belegte damit in der Torschützenliste den sechsten Platz.

Titelbild: AFP

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