Statement auf bayrisch: Königstransfer Mané kommt zur rechten Zeit

Sadio Mané betrachtet die Trophäe des Afrika Cups 2021

Mit Sadio Mané wechselt erstmals seit Jahren wieder ein Weltstar des Fußballs in die Bundesliga. Für die Bayern ist der gelungene Wunschtransfer aktuell besonders wichtig. Schließlich hatte ihr Management zuletzt nicht immer eine glückliche Figur abgegeben.

In der jüngsten Vergangenheit konnte man den Eindruck gewinnen, dass München kein schöner Ort zum Verweilen sei. Zuerst ging David Alaba nach Ablauf seines Arbeitspapiers im vergangenen Sommer zu Real Madrid, im Februar wurde dann der ebenfalls ablösefreie Wechsel von Niklas Süle zum großen Konkurrenten aus Dortmund bekannt. Nun will Robert Lewandowski unbedingt weg und bei Serge Gnabry scheint es derzeit ähnlich auszusehen. Zwar konnte man im selben Zeitraum auch mit Kingsley Coman, Thomas Müller und Manuel Neuer verlängern, doch die Abgänge stören das Selbstverständnis des Rekordmeisters.

Drei Fliegen mit einer Klappe

Nun hat man es also tatsächlich geschafft, Mané in die bayrische Landeshauptstadt zu lotsen. Weniger als 40 Millionen Euro für einen 30-jährigen Weltklasse-Stürmer sind in der heutigen Zeit schon mal kein schlechter Deal – der Transfer hat allerdings noch weitere Dimensionen.

Zum einen sendet der FCB mit der Verpflichtung ein starkes Signal. Der letzte Superstar, der sich auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit für die Bundesliga entschied, war Arjen Robben im Jahr 2009. Seitdem hat sich der Fußball verändert und in München schwelt die Angst, von der internationalen Konkurrenz finanziell abgehängt zu werden. Insofern ist der Mané-Transfer Balsam für die Bayern-Seele.

Zum zweiten kann der Neuzugang im Sturm vielseitig eingesetzt werden und im Zentrum oder auf dem Flügel spielen. Mané ist damit ein potenzieller Ersatz sowohl für Lewandowski als auch für Gnabry – also für die größten Fragezeichen im Münchener Kader. Beide haben nur noch einen Vertrag bis 2023 und könnten deshalb in diesem Sommer verkauft werden. Durch den Mané-Transfer haben sich die Bayern diesbezüglich in eine deutlich komfortablere Position gebracht.

Zum dritten ist Afrikas Fußballer des Jahres 2019 eine gute Ergänzung zu den bisherigen Verpflichtungen. Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui kommen beide von Ajax Amsterdam und gehören eher zur Kategorie Youngster mit viel Talent. Die Präsenz eines erfahrenen Anführers wie Mané, der mit Liverpool sämtliche Titel gewann und mit dem Senegal im Februar Afrikameister wurde, dürfte der Mannschaft guttun. Außerdem hat man nun einen Außenverteidiger, einen zentralen Mittelfeldspieler und einen flexiblen Stürmer verpflichtet. Damit ist es den Bayern gelungen, sich schon zu diesem frühen Zeitpunkt in der Transferperiode auf kritischen Positionen breiter aufzustellen.

Foto: AFP

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