EM Special – Spanien gegen Schweden, Vorrunde

Toni Kroos stemmt die Hände in die Hüften, Spaniens Spieler jubeln

Deutscher Angstgegner, Ex-Titelsammler, Tiki-Taka in Perfektion: Heute Abend greift Spanien in die EM ein. Beim ersten Gruppenspiel in Sevilla trifft das Team auf Schweden.

Die Ausgangssituation:

Wird dieser Tage über die Top-Favoriten für den Titel gesprochen, so fällt der Name Spanien auffallend selten. Die Selección scheint ein wenig unterzugehen zwischen gehypten Teams wie Frankreich, Italien oder England. Doch die Spanier zu unterschätzen, wäre töricht. Der dominante, technisch und taktisch hochwertige Fußball, den erst Aragones und dann del Bosque am Anfang des Jahrtausends implementiert haben, lebt in der aktuellen Generation weiter. Der aktuelle Trainer Luis Enrique hat sich bewusst dafür entschieden, den „jungen Wilden“ zu vertrauen. Wozu diese imstande sind, musste die DFB-Elf beim 0:6 in der Nations League schmerzlich erfahren. Auf der anderen Seite stehen zuletzt drei enttäuschende Turniere 2014, 2016 und 2018 in der Bilanz. Eine Scharte, die man unbedingt auswetzen will.

Für die Schweden dürfte es eher um Platz 2 gehen. Da die weiteren Gruppengegner Polen und Slowakei heißen, ist dies durchaus möglich. Um dies zu erreichen, wäre es ideal, zum Auftakt gegen die Spanier nicht unterzugehen oder vielleicht sogar etwas Zählbares zu holen.

Die Stars:

Bei beiden Teams fehlen prominente Leitwölfe. Auf der iberischen Seite hat Enrique sich gegen Real Madrids Abwehrboss Sergio Ramos entschieden, obwohl dessen Qualitäten, nicht nur spielerisch sondern auch mental, unbestritten sind. Die letzten verbliebenen der „goldenen Generation“ sind somit Sergio Busquets und Jordi Alba (beide FC Barcelona). Neue Schlüsselfiguren sind unter anderem Ex-Bayern-Star Thiago (FC Liverpool), Atletico Madrids Koke oder Juves Sturmtank Alvaro Morata. Chelsea-Kapitän Cesar Azpilicueta kommt zudem mit dem Rückenwind des Champions-League-Triumphs, Gerard Moreno hat mit Villareal sensationell die Europa League gewonnen. Über Torwart David de Gea muss man ohnehin keine Worte verlieren. Man sieht: Der spanische Kader ist nach wie vor absolut hochwertig.

Auf der Gegenseite fällt mit Zlatan Ibrahimovic leider das potenzielle Gegenstück zu Sergio Ramos aus. Was hätten wir uns auf die Zweikämpfe der beiden gefreut! Ohne den Ausnahmekönner müssen es andere richten. RB Leipzigs Emil Forsberg ist der gesetzte Kopf im offensiven Mittelfeld und soll für die kreativen Momente sorgen. Ganz vorne sollen der mittlerweile 34-jährige Markus Berg und Mainz-Rekordtorschütze Robin Quaison seine Zuspiele verwerten. In der Defensive stehen mit Mikael Lustig (AIK Solna), Andreas Granqvist (Helsingborg) zwei erfahrene Veteranen im Aufgebot. Auch Werder Bremens Ludwig Augustinsson hat es trotz der enttäuschenden Saison und dem Abstieg seines Klubs in den Kader geschafft.

Kicker-Freunde Prognose:

Keine Chance für die Drei-Kronen-Truppe! Spanien ist zu gut und siegt mit 3:0. Nach dem Spiel überschlagen sich die kontinentalen Medien mit Lobeshymnen auf die Mannschaft, nur um sofort wieder überhöhte Ansprüche zu stellen.

(Foto: AFP)

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