EM Special – Frankreich gegen Deutschland, Vorrunde

Die Flaggen von Frankreich und Deutschland vor einem virtuellen Fußballfeld

Die Feuertaufe gleich zu Beginn: Deutschland trifft im ersten Gruppenspiel auf den Top-Favoriten für den EM-Sieg. Sind die Franzosen mit ihrer hochgelobten Offensive überhaupt zu besiegen?

Die Ausgangssituation

Endlich einmal nicht Favorit: Gegen den amtierenden Weltmeister findet sich die deutsche Elf plötzlich mal in der Außenseiter-Rolle wieder, was ungewohnt ist aber vielleicht auch eine befreiende Wirkung haben könnte. Man hat keinen Druck abzuliefern, man ist nicht in der Position, „das Spiel machen zu müssen“, kann abwarten, kann reagieren.

Auf der anderen Seite ist eine Menge Druck auf dem Kessel, denn das Eröffnungsspiel gegen den vermeintlich schwersten Gegner im Turnier kann richtungsweisend sein. Zieht man sich achtbar aus der Affäre und holt einen oder gar drei Punkte, so könnte dies im deutschen Kader Kräfte freisetzen. Einen Schub könnte nicht nur das Selbstbewusstsein bekommen, sondern auch die Gruppendynamik. Das Gefühl, gemeinsam Schweres erreichen zu können, hat schon so manches Team durch Turniere getragen.

Es ist diese „Wagenburgmentalität“, auf die Bundestrainer Löw und sein Gefolge in ihrem letzten Turnier hoffen dürften. Geht der Auftakt hingegen schief und man würde von Frankreich drei oder vier Gegentore bekommen, so wäre dies Gift für die Moral in der Truppe. Unter Löw wurde bislang nur 2018 ein Auftaktspiel verloren – der Turnierausgang ist bekannt.

Die Stars:

Die Personalsituation des deutschen Teams ist jedem Leser hinlänglich bekannt.

Bei den Franzosen ist ganz klar die Offensive der stärkste Trumpf. Hier herrscht ein regelrechtes Überangebot, so dass unmöglich alle Hochkaräter spielen können. Die logischen Kandidaten wären Mbappé, Griezman und Benzema. Dann würden allerdings Flügeldribbler wie Coman und Dembélé zunächst auf der Bank Platz nehmen. Wohl dem Trainer, der solche Leute noch einwechseln kann, falls man anderweitig nicht durchkommt.

Neuralgische Position ist auf beiden Seiten das zentrale Mittelfeld. Während sich bei Deutschland Kroos, Gündogan und Goretzka um die Plätze bewerben bringt lediglich Kimmich Defensivstärke von internationalem Format mit. Der Bayernspieler könnte aber auch auf der rechten Seite gebraucht werden.

Sein Counterpart N’Golo Kanté ist in der französischen Zentrale gesetzt und mit Leistungsschwankungen ist bei ihm nicht zu rechnen. Sein etwas offensiverer Partner Paul Pogba neigt hingegen eher zu Schwankungen. Aus deutscher Sicht ist zu hoffen, dass er sich heute einen schwächeren Tag genehmigt.

Schließlich liegt auch auf der Defensive ein Fokus. Löws Team hofft auf Rückkehrer Mats Hummels und dass dieser die so bröckelige Abwehr stabilisieren möge. Bei den Franzosen fehlen mit Umtiti 50 Prozent der Innenverteidigung, die den Weltmeistertitel sicherte. Ob er ersetzt werden kann, wird sich zeigen.

Kicker-Freunde Prognose:

Trotz aller Unkenrufe und den Schwärmereien von der französischen Offensiv-Power: Wir schaffen es! 3:1 für Jogis Jungs.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.