Topspiel mal anders: Bundesliga-Vorschau, Spieltag 26

Links Lars Stindl, rechts Tayfun Korkut

Nirgends in der Bundesliga wird derzeit weniger Optimismus ausgestrahlt als bei Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC. Ausgerechnet die beiden Krisenteams bestreiten nun das Topspiel dieses Wochenendes. Das direkte Duell in Flutlichtatmosphäre ist eine große Chance auf Punkte im Abstiegskampf, birgt aber das ebenso große Risiko, dort noch tiefer hineinzurutschen.

Gladbach und die Hertha erleben eine Saison zum Vergessen: Mit Europacup-Ambitionen gestartet muss man nun um den Klassenerhalt fürchten. Doch im Vergleich mit der Hinrunde schneiden die beiden Traditionsvereine in der bisherigen Rückserie sogar noch schlechter ab. Die Borussia hat nur zwei der acht Ligaspiele im aktuellen Kalenderjahr gewonnen, die Hertha ist der einzige noch sieglose Bundesligist.

Außerdem haben die beiden Leidensgenossen in diesem Zeitraum auch die meisten Gegentore der Liga kassiert: Gladbach 19, Berlin 23. Die Hertha stellt mit nur sechs eigenen Treffern zudem die ungefährlichste Offensive. Dass beide auch noch am selben Januartag aus dem DFB-Pokal geflogen sind, muss eigentlich kaum mehr erwähnt werden. Die Jahresbilanz 2022 fällt bislang jedenfalls nicht sonderlich gut aus.

Derzeit hat die Borussia als 13. der Tabelle vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz mit der Hertha. Mit einem Sieg könnten die Fohlen ihren Konkurrenten also schon deutlich distanzieren. Bei einem Berliner Sieg würde man dagegen wieder ganz eng zusammenrücken.

Gladbach geht aufgrund der etwas besseren Ausgangsposition leicht favorisiert in das Kellerduell. Am Samstagabend werden im Borussia-Park aufseiten der Gastgeber allerdings einige Schlüsselakteure fehlen. Kapitän Stindl laboriert schon länger an einer Innenbandverletzung. Nun fällt kurzfristig auch noch Hofmann mit einem Muskelfaserriss aus. Außerdem kann Trainer Hütter wegen einer Corona-Infektion nicht dabei sein.

Hoeneß gegen die Bayern

Bereits am Samstagnachmittag gastieren die Bayern in Hoffenheim. Die TSG wird bekanntlich vom Neffen des Münchener Ehrenpräsidenten trainiert. Sebastian Hoeneß hat seine Mannschaft in dieser Saison zu einem Champions-League-Kandidaten geformt. Nun will man den Rekordmeister ärgern.

Dass die Gastgeber dazu durchaus in der Lage sind, bewiesen sie vor anderthalb Jahren beim letzten Duell im Kraichgau. Mit einem 4:1 fügten sie den Bayern ihre einzige Niederlage im Kalenderjahr 2020 zu.

Fotos: AFP / Hertha BSC Berlin

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