Triumph der Karnevalsvereine: Bundesliga-Recap, Spieltag 1

Spieler des FC Köln bejubeln ein Tor

Während es bei Bayern noch kräftig knirscht, feiern die (selbsternannten) Karnevalsvereine aus Köln und Mainz am Sonntag Fußballfeste und ihre Trainer. Dortmund, Stuttgart und Hoffenheim überzeugten derweil mit hohen Siegen und setzten sich an die Tabellenspitze.

Wer am ersten Spieltag die Bundesliga-Tabelle anführt, hat freilich noch nicht viel Aussagekraft. Allerdings präsentierte sich speziell Borussia Dortmund in beeindruckender Frühform. Der Gegner, der vom BVB am Samstagabend mit 5:2 nach Hause geschickt wurde, war keine Laufkundschaft, sondern mit Eintracht Frankfurt der letztjährige Konkurrent um die Champions League Plätze. Für die Hessen ist dies nach dem unerwarteten Pokal-Aus in Mannheim gleich der nächste herbe Rückschlag. Der Neustart unter Trainer Oliver Glasner kann getrost als misslungen bezeichnet werden.

Anders in Dortmund unter Marco Rose. Wie auch unter Tuchel und Favre ist der Einstand des neuen Trainers vollauf geglückt und in Dortmund ist daher die Hoffnung groß, nach Klopp endlich einen Coach gefunden zu haben, der vollauf zu Verein, Mannschaft und Umfeld passt. Vieles wird dabei von Erling Haaland abhängen, der am Samstag seine beste Form an den Tag legte. Auch Kapitän Marco Reus präsentierte sich wieder in Paradeform. Seine Entscheidung, die EM schweren Herzens sausen zu lassen, kommt ihm offenbar nun zugute. Und Giovanni Reyna, der nach dem Abgang von Jaden Sancho die frei gewordene Planstelle besetzen könnte, überzeugte ebenfalls und erzielte das fünfte Dortmunder Tor.

Dass der BVB nicht an die Tabellenspitze sprang, liegt am VFB Stuttgart und an der TSG Hoffenheim. Die Schwaben überrollten einen überforderten Aufsteiger aus Fürth mit 5:1, die TSG siegte dank der Übersicht von Andrej Kramarić mit 4:0 gegen den FC Augsburg.

FC Köln mit Baumgart-typischen Powerfußball

Karneval mitten im August gab es dann am Sonntag. Zunächst knüpfte Mainz 05 nahtlos an die starke Rückrunde der letzten Saison an und schickte das vermeintliche Spitzenteam von RB Leipzig dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und eines kuriosen Treffers von Kapitän Moussa Niakhaté mit 1:0 nach Hause.

Dann der Auftritt des 1. FC Köln. Der Beinahe-Absteiger startete zwar mit 20 bis 30 schwachen Minuten in die neue Spielzeit und man dachte, Hertha BSC Berlin würde einen lockeren Auswärtssieg aus dem Rheinland mitnehmen. Dann jedoch erwachte das Team von Steffen Baumgart und zeigte vieles von dem, was auch den neuen Trainer ausmacht: Kampf, Einsatzbereitschaft und Freude am offensiven Powerfußball. Wie man weiß, neigen die Kölner Anhänger zu extremen Gefühlsausbrüchen in beide Richtungen. Nach diesem verheißungsvollen Saisonstart träumen einige schon wieder vom Europapokal.

(Foto: AFP)

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