Viele Baustellen beim DFB-Team: Das muss in Wembley besser werden

Zwei Fußballer im Zweikampf

Die erste Halbzeit gegen Ungarn war wohl die schlechteste der deutschen Auswahl unter Bundestrainer Hansi Flick, die erste Niederlage seiner Amtszeit deshalb folgerichtig. Dabei offenbarten sich Baustellen in fast allen Mannschaftsteilen. Heute Abend gegen England ist das DFB-Team deshalb gefordert.

Besonders das Spiel nach vorne ließ gegen Ungarn arg zu wünschen übrig. In Ballbesitz präsentierte sich die deutsche Mannschaft ideen- und harmlos. Der behäbige Spielaufbau und die Vielzahl technischer Fehler verhinderten effektive Offensivbemühungen. Dadurch blieben Abschlüsse in der gesamten Partie Mangelware.

Eine solche Leistung kann man nicht an einzelnen Personalien festmachen, doch die Startelf muss sich nach diesem Auftritt verändern. Die einzige Sturmspitze Timo Werner war sichtlich bemüht und viel unterwegs, hing aber trotzdem völlig in der Luft. Dahinter transportierte die Bayern-Reihe mit Leroy Sané, Thomas Müller und Serge Gnabry die Krise ihres Klubs in die Nationalmannschaft. Besonders Letzterer hat derzeit eigentlich nichts in der Anfangsformation verloren.

Es muss außerdem die Frage gestattet sein, warum ein Flankenspezialist wie David Raum nicht besser eingebunden wird. Auch ohne ein Kopfballungeheuer in der Mitte wäre ein häufigeres Ausweichen auf die Flügel ratsam gewesen – besonders wenn im Zentrum erkennbar kein Durchkommen ist. Stattdessen wurde der Außenverteidiger häufig links liegen gelassen.

Aber auch das deutsche Spiel gegen den Ball war besorgniserregend – vor allem in der ersten Halbzeit. Das Pressing funktionierte überhaupt nicht und wurde mit Leichtigkeit überspielt. Wenn einer Mannschaft wie Ungarn das gelingt, will man sich nicht ausmalen, was die internationalen Spitzenteams mit so viel Platz machen.

Krisentreffen in London

Den möglichen Gruppensieg in der Nations League hat das DFB-Team damit endgültig verspielt, doch die Three Lions sind noch schlechter dran. Ihr Abstieg steht nach fünf Partien ohne Sieg bereits fest. Außerdem hat England dabei nur einen einzigen Treffer erzielt.

Insofern hat das Prestigeduell der ewigen Rivalen zwar keine Bedeutung mehr für den Wettbewerb, doch es geht trotzdem um viel. Ein Erfolgserlebnis im letzten Spiel vor der Winter-Weltmeisterschaft wäre für beide Krisenteams immens wichtig.

Foto: AFP

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