Werder schafft mit Werner die Wende

Nahaufnahme von Ole Werner

Seit Anfang Dezember hat Werder Bremen unter dem neuen Trainer Ole Werner alle fünf Pflichtspiele gewonnen und ist damit der formstärkste Verein im deutschen Profifußball. Nachdem man unter Amtsvorgänger Markus Anfang im Tabellenmittelfeld festgesteckt hatte, scheint der direkte Wiederaufstieg plötzlich wieder realistisch.

Die vergangenen Monate waren für Werder-Fans wirklich nicht leicht. Man hatte den Abstieg gerade erst verdaut und musste dann in der neuen Saison regelmäßig weitere Tiefschläge hinnehmen: Das Pokalaus gegen den Drittligisten VfL Osnabrück, die Derbyniederlage gegen den HSV, deutliche Pleiten gegen Paderborn, Dresden und Darmstadt.

Der Skandal um den gefälschten Impfpass von Markus Anfang, der den Trainer seinen Job kostete, war dann der passende Schlussakkord in der Bremer Kakophonie. An der Weser stand man vor einem Scherbenhaufen. Die Saisonziele befanden sich in akuter Gefahr.

Aus dem Tabellenmittelfeld auf den Relegationsplatz

Doch nach der Verpflichtung Werners wendete sich das Blatt. Vor allem in der Offensive spielen die Bremer plötzlich wie entfesselt: 18 Tore haben sie in den fünf Spielen unter ihrem neuen Trainer erzielt. Zum Vergleich: In den 15 Saisonspielen zuvor hatte man insgesamt 21-mal getroffen.

Das Resultat war die Maximalausbeute von 15 Punkten. Aufgrund der geringen Abstände im Unterhaus sprang man damit vom zehnten bis auf den dritten Tabellenplatz.

Die Gründe für diesen Aufschwung sind vielfältig. Werner hat schnell seine bevorzugte Aufstellung gefunden: In der Dreierkette vor Pavlenka verteidigen bislang stets Friedl, Toprak und Veljković, vorne sorgen Duksch und Füllkrug für Torgefahr. Dazwischen vertraut der neue Trainer einer Mischung aus Jugend und Erfahrung. Außerdem setzt das Bremer Pressing nun noch früher an und produziert Ballgewinne weit in der gegnerischen Hälfte.

An der Weser freut man sich außerdem über Werners „norddeutsche Natur”. Ob diese allerdings wirklich zu seinem Erfolg beiträgt, darf angezweifelt werden. Schließlich stammte der erfolgreichste aller Werder-Trainer aus dem Ruhrpott. Otto Rehhagel war damals übrigens mit acht Siegen in sein Amt gestartet. Werner hätte sicherlich nichts dagegen, diesen Startrekord zu brechen.

Foto: AFP

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