Spektakulärer Kollaps in der WM-Qualifikation: Italien und Portugal müssen in die Playoffs

Roberto Mancini mit ausgestreckten Haenden

Sowohl der amtierende Europameister als auch sein Vorgänger verpassen die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Die Nationalmannschaften Italiens und Portugals hatten es vor der Länderspielpause in der eigenen Hand, doch zwei sieglose Partien sorgten jeweils für das vorläufige Scheitern. Beide Teams müssen nun den risikoreichen Umweg über die Playoffs nehmen.

Wie die beiden Europameister die direkte Qualifikation verspielten, war in seiner Gesamtheit wirklich spektakulär. Beide hatten die Konkurrenten um den Gruppensieg in direkten Duellen vor der Brust und beiden versagten in der Schlussminute die Nerven. Portugal hätte im entscheidenden Spiel gegen Serbien ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht, doch Aleksandar Mitrović traf die Seleção beim Stand von 1:1 mit seinem Kopfballtor mitten ins Herz. Kapitän Cristiano Ronaldo droht nun, die fünfte und womöglich letzte Weltmeisterschaft seiner Karriere zu verpassen.

Italien bekam gegen die Schweiz ebenfalls beim Stand von 1:1 einen Elfmeter zugesprochen, den Jorginho über das Tor schoss. Eigentlich war für den Europameister trotzdem noch nichts verloren, weil man vor dem letzten Gruppenspieltag punktgleich mit den Eidgenossen war und über das bessere Torverhältnis verfügte. Während die Schweizer allerdings einen kühlen Kopf behielten und Bulgarien mit 4:0 besiegten, kamen die Italiener nicht über ein 0:0 in Nordirland hinaus. Zwei Unentschieden und nur ein einziges eigenes Tor in den beiden entscheidenden Qualifikationsspielen waren letztlich viel zu wenig und das Scheitern deshalb nur folgerichtig.

Letzte Hoffnung Playoffs

In beiden Lagern hört man nun Durchhalteparolen. Immerhin hat man noch die Chance, sich über die Playoffs zu qualifizieren. Portugal hat damit gute Erfahrungen gemacht. 2010 und 2014 qualifizierte man sich auf diesem Wege für das Turnier.

Gleichzeitig muss man allerdings auch gewarnt sein. Gerade die Italiener wissen das. 2018 scheiterte man in den Playoffs an Schweden und verpasste so erstmals seit 1958 wieder eine Weltmeisterschaft.

Diesmal ist zudem der Modus ein anderer. Statt Hin- und Rückspiel gegen denselben Gegner müssen nun zwei K.O.-Spiele überstanden werden, um das begehrte WM-Ticket zu lösen. Angesichts möglicher Gegner wie Polen oder Schweden ist das auch für die beiden Europameister definitiv kein Selbstläufer.

Foto: AFP

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