Zidanes große Karriere, Teil 2: Der Vereinsspieler

Zidane springt zum Ball

Wie wird man zum besten Fußballer seiner Generation? Die Karriere von Zinedine Zidane war keine Selbstverständlichkeit. Sie begann in einem Problemviertel von Marseille. Seine Willenskraft und sein überragendes Talent machten ihn zur Führungsfigur zweier der renommiertesten Vereine der Welt.

Von echten 10ern erhoffen sich Trainer oftmals das „besondere Element“ im Spiel. Sie sollen denken, lenken und Geistesblitze haben, wenn sonst nicht viel funktioniert. In der Fußballgeschichte gab es einige hochbegabte Spielmacher, die an guten Tagen eine Partie entscheiden konnten. Doch wenige haben auch dann zuverlässig abgeliefert, wenn sie am meisten gefragt waren

Zinedine Zidane gilt als die ideale Verbindung von Durchsetzungsfähigkeit, Torgefahr und kunstvoller Technik. Er stach heraus in einer Generation mit Weltstars wie Rivaldo, Maldini oder Ronaldinho. Im ersten Teil unserer Trilogie haben wir berichtet, wie er die französische Nationalmannschaft zu beiden großen Titeln geführt hat, aber auch das unrühmliche Ende seiner Karriere beleuchtet. Blicken wir also nun zurück auf seine Karriere als Vereinsfußballer.

Der AS Cannes erkennt das Ausnahmetalent

Zinedine Zidane wurde am 23. Juni 1972 in Marseille als Sohn algerischer Einwanderer geboren. Er wuchs in dem Problemviertel La Castellane in der Nähe von Marseille auf und kickte in seiner Jugend für lokal ansässige Vereine wie US Saint-Henri und Sports Olympiques Septemes-les-Vallons.

Im Alter von 14 Jahren wurde er dann von Scouts aus Cannes entdeckt und daraufhin in das vereinseigene Fußballinternat aufgenommen. Von da an nahm die Welt-Karriere des Zinedine Zidane ihren Lauf. International machte er erstmals während seiner Zeit bei Girondins Bordeaux auf sich aufmerksam. Dorthin wechselt er in der Saison 1992/93 von seinem Jugendverein AS Cannes.

Zidane erobert die Italienische Liga und wird Weltfußballer

Der Edeltechniker lernte früh, sich gegen starke Verteidiger durchzusetzen. Dies fiel auch dem italienischen Spitzenteam Juventus Turin auf. Dort lief der torgefährliche Mittelfeldstratege ab 1996 als echte Nummer 10 zur Höchstform auf. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass auf seinem Rücken stets die 21 prangte – die 10 war Vereinsikone Allesandro Del Piero vorbehalten. Schnell entwickelte Zidane sich zum einfallsreichen Genie des Juve-Mittelfelds und zum stärksten Spieler der Welt.

In seinen ersten beiden Saisons konnte Juve zweimal die italienische Meisterschaft und einmal den Superpokal gewinnen. Mit Torbeteiligungen gegen damalige Topclubs wie Inter, Milan und AS Rom trug Zidane maßgeblich zu diesen Titeln bei und wurde 1998 zu Italiens Fußballer des Jahres, Europas Fußballer des Jahres und zum Weltfußballer ausgezeichnet. Nur mit einem großen internationalen Vereinstitel wollte es für Zidane bei Juve nicht so recht klappen.

Die langersehnte Königsklasse

Nach dem Gewinn der Welt- und Europameisterschaft wollte Zidane auch auf Vereinsebene die renommiertesten Titel der Welt gewinnen. Mit dem Champions-League-Sieg im Blick wechselte er 2001 zu Real Madrid – und wurde mit David Beckham und Raul ein Teil der Galaktischen. Wieder verzichtete Zidane auf die Nummer 10, diesmal zugunsten des kurz zuvor gekommenen Luis Figo. Doch auch mit der 5 auf dem Rücken konnte er großes bewirken. Gleich in seiner ersten Saison holte Zidane den Titel in der Champions League. Mit einem Wahnsinns Volleytor gegen Bayer Leverkusen ballerte er die Königlichen zum Sieg im Finale von Glasgow. Was lange währte wurde endlich gut.

Während seiner Zeit in Madrid gewann Zidane zudem in der Saison 2002/03 die spanische Meisterschaft. Seine Vereins-Karriere ließ „Zizou“ in Madrid ausklingen. Obwohl sein Vertrag offiziell bis 2007 gültig war, beendete Zidane seine Karriere nach der WM 2006 in Deutschland aufgrund verschiedener Verletzungen.

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