Fifa vs. PES – Nächste Runde im ewigen Wettkampf
Die Diskussion um FIFA und Pro Evolution Soccer (PES) ist unter videospielenden Fußballfans zur Glaubensfrage geworden. Vergleichbar vielleicht mit dem lagerspaltenden Streit „Pelé oder Maradona“. Bald erscheinen jeweils die nächsten Titel in der Reihe und man darf gespannt sein, ob PES diesmal an FIFAs Thron sägen kann.
Seither erscheint jährlich jeweils eine neue Ausgabe des Spiels mit den neuesten Daten aus der Welt des Fußballs, sodass die Serie bei beiden Herstellern mittlerweile aus mehr als 20 Spielen besteht. Jede Version übertrumpft die andere mit verbesserten Schüssen, genaueren Pässen und realistischeren Spielern. Das Cover des Spiels und die individuellen Attribute der Spieler ändern sich jedes Jahr abhängig von ihren Leistungen in der vergangenen Saison.
Im Herbst erscheinen die neusten Ausgaben, die Hersteller EA SPORTS (FIFA) und Konami (PES) schenken sich auch in diesem Jahr nichts. Grafik, Lizenzen, Gameplay und Neue Spiel-Modi sind für die Gamer entscheidende Faktoren. Jahr für Jahr wechseln einige Gelegenheits-Zocker die Seite. Das ist vergleichbar mit einem Handynutzer, der sich mal ein Samsung, dann wieder ein IPhone zulegt. Nichtsdestotrotz gibt es auf beiden Seiten eiserne Fans, die ihrer Spielreihe treu bleiben.
PES gewinnt auf dem Lizenz-Markt an Boden
Während die PES-Anhänger „ihrer“ Spielreihe oftmals das bessere Gameplay bescheinigen, punktet FIFA seit jeher mit den Lizenzen. Hier geht es um Lizenzen für Mannschaftsnamen, Spielernamen, Logos, Trikots oder Gesichter. Die Hersteller verhandeln die Details mit jedem Team selbst aus. Während FIFA dafür bekannt ist, viele wichtige Lizenzen zu besitzen, hängt Konami hinterher.
Jahr für Jahr, versucht Konami, Lizenzen großer Teams zu ergattern – und das mit Erfolg, denn EA verliert wichtige Partner. Zuletzt haben Juventus Turin und der FC Bayern München Exklusiv-Deals mit Konami unterzeichnet. Somit gibt es die Stadien der beiden Mannschaften von nun an nur noch bei PES. Was vermutlich noch dramatischer für EA ist: Juventus Turin darf nur noch bei Pro Evolution Soccer Juventus Turin heißen. Auch einige weitere wichtige Lizenzen hat EA verloren.
Fifa mit Rekord-Absätzen in Deutschland
Die FIFA-Reihe behält rein wirtschaftlich dennoch die Oberhand und wurde in den letzten Jahren jedes Mal zum meistverkauften Spiel Deutschlands: In den knapp drei Monaten zwischen Veröffentlichung am 24. September und dem Jahresende 2019 hat sich „FIFA 20“ hierzulande mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft. PES hingegen kam nicht mal auf 100.000 verkaufte Exemplare.
Was Gameplay, Grafik und das Gefühl auf dem virtuellen Rasen angeht, sind beide Spiele auf einem sehr hohen Niveau. Allerdings sind für die meisten deutschen Fans Original-Lizenzen entscheidend und bisher ist EA Sports unantastbar in diesem Bereich. Aus kommerzieller Sicht hat PES zumindest hierzulande wenig Chancen gegen die Konkurrenz. Da müsste PES schon die ganze Bundesliga exklusiv unter Vertrag nehmen, um an dem FIFA-Thron zu sägen.