Bochumer Becherwurf überschattet tolles Fußball-Wochenende: Bundesliga-Recap, Spieltag 27

VfL Bochum Fans auf der Tribüne

Es war, als wollte die Bundesliga vor der Länderspielpause noch einmal besonders viel Gesprächsstoff bieten. Vor allem die Parallelspiele am Samstagnachmittag hatten es in sich: Es gab eine Hertha-Überraschung in Berlin, ein VfB-Comeback in Stuttgart und eine Elfmeterflut in Mainz. Der unterhaltsame Spieltag wurde allerdings von den Geschehnissen in Bochum ein Stück weit überschattet.

Dort war der Schiedsrichterassistent von einem vollen Bierbecher am Kopf getroffen worden. Das Spiel wurde beim Stand von 2:0 für die Gäste aus Mönchengladbach abgebrochen.

Dabei hätte alles so schön sein können: Die beiden Traditionsvereine aus Nordrhein-Westfalen trafen sich an der Castroper Straße zum Flutlichtspiel am Freitagabend. Mit rund 25.000 Fans waren in Bochum die meisten seit Pandemiebeginn zugelassen.

Dann allerdings ruinierte einer den Abend von allen. Wobei „einer” auch nicht komplett richtig ist. Schon zuvor musste der Stadionsprecher darauf hinweisen, dass die Zuschauer das Werfen von Gegenständen unterlassen sollen. In der 69. Minute traf dann einer sein Ziel: Den Hinterkopf des arglosen Schiedsrichterassistenten Christian Gittelmann.

Hauptreferee Benjamin Cortus sagte später in seiner Stellungnahme: „Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall einen Schiedsrichter-Assistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos.” Richtig so.

Wichtige Siege im Abstiegskampf

Am Samstagnachmittag holte Hertha BSC im heimischen Olympiastadion ausgerechnet unter Magath-Ersatz Mark Fotheringham den ersten Sieg in der Rückrunde. Gegen den Champions-League-Aspiranten aus Hoffenheim zeigte die alte Dame eine der besten Leistungen in dieser Saison und gewann durch drei Tore nach Plattenhardt-Freistößen mit 3:0.

Parallel drehte der VfB Stuttgart im Kellerduell gegen den FC Augsburg einen 1:2-Rückstand in einen 3:2-Heimsieg. Der Siegtreffer von Tiago Tomás in der 85. Minute ließ in der Mercedes-Benz Arena alle Dämme brechen.

Im Abstiegskampf geht es nun sogar noch enger zu als vorher: Stuttgart, Augsburg und Berlin sind nun punktgleich.

Blitzstart, Technikversagen, Elfmeterflut

Bielefeld hat einen Zähler weniger als das Trio und steht auf einem direkten Abstiegsplatz. Die Arminia verlor in Mainz deutlich mit 0:4. Zunächst kassierte man nach 27 Sekunden durch Burkardt den frühesten Treffer dieser Bundesligasaison, dann drei Elfmetertore von Niakhaté, Burkardt und Ingvartsen. Drei verwandelte Strafstöße eines Teams durch drei verschiedene Spieler hatte es zuvor noch nie gegeben.

Für ein Kuriosum sorgte das zwischenzeitliche Versagen der Torlinientechnik: Beim Stand von 1:0 gab Schiedsrichter Felix Zwayer einen Treffer von Niakhaté, obwohl Arminia-Torwart Ortega den Ball klar vor der Linie gesichert hatte. Die Uhr des Referees hatte ihm offensichtlich Gegenteiliges signalisiert. Erst nach dem Eingriff des VAR wurde die Fehlentscheidung korrigiert.

Foto: AFP

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