Borussia Dortmund bleibt ein Rätsel

Bellingham und Ohlsson kämpfen um den Ball

Das Ausscheiden im Achtelfinale des DFB-Pokals ist ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte der Dortmunder Inkonstanz. Aktuell wird dieses Problem einmal mehr überdeutlich. Schon nach der Hälfte der Saison sind die Titelchancen in den drei großen Wettbewerben dahin – es bleibt die Europa League als Trostpflaster.

Es gibt zwar angenehmere Aufgaben, als zu einem K.o.-Spiel am Hamburger Millerntor antreten zu müssen, aber es hätte den BVB auch deutlich schlimmer treffen können. Immerhin vermied man so ein Duell gegen einen Erstligakonkurrenten und traf stattdessen auf den Tabellenführer des Unterhauses. Bei allem Respekt vor dem FC St. Pauli: Der BVB ist auf jeder Position besser besetzt und ein Weiterkommen war für einen Titelfavoriten ohnehin Pflicht. Doch es kam anders.

Hinten zu wacklig, vorne zu ineffizient

Besonders in der Anfangsphase ließen sich die Dortmunder viel zu oft von ihren Gegenspielern den Schneid abkaufen. Dabei muss jedem Akteur klargewesen sein, dass die Gastgeber die Partie mit Kampf und Härte gewinnen wollten – es war schließlich ihre einzige Chance.

Nach der ersten Halbzeit führte St. Pauli mit zwei Toren. Wenn man die Dortmunder Gegentorquote in dieser Saison mit der ihrer nationalen und internationalen Konkurrenz vergleicht, fällt die Borussia schon etwas ab. Dadurch bringt man sich selbst immer wieder in Zugzwang. So geschehen auch beim Rückrundenauftakt in Frankfurt, als der BVB ebenfalls einen 0:2-Rückstand zur Pause aufholen musste.

Während man die Partie gegen die Eintracht aber tatsächlich noch drehen konnte, gelang dies gegen St. Pauli eben nicht mehr. Dafür war vor allem die Dortmunder Chancenverwertung verantwortlich. Trotz eines Schussverhältnisses von 12:6 zugunsten der Borussia blieb man ohne eigenes Tor aus dem Spiel heraus. Den Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand erzielte Haaland per Elfmeter. Das ist einfach zu wenig.

In der Europa League unter Druck

Nach dem Ausscheiden der Bayern war die Tür für die Dortmunder Titelverteidigung weit offen, nun ist sie also verriegelt. Es ist der nächste Tiefschlag in dieser Saison. Das Ausscheiden in einer machbaren Champions-League-Gruppe schädigte nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Image der Borussia. In der Liga ist der Rekordmeister enteilt – auch wenn Kapitän Reus das im ARD-Interview nicht recht einsehen wollte.

Die Europa League ist damit das letzte verbliebene Eisen im Dortmunder Feuer. Für den Königsklassenklub müsste es aber eigentlich schon der Titel sein, damit die Saisonbilanz nicht enttäuschend ausfällt.

Foto: AFP

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