Der Schicksalstag des BVB

Nahaufnahme von Neven Subotić

Seit der Jahrtausendwende erlebte die Dortmunder Borussia bewegte Zeiten mit meisterlichen Höhen und fast insolventen Tiefen. Der 11. April wurde dabei zu so etwas wie ihrem Schicksalstag. An diesem Datum fanden mehrere richtungweisende Partien statt, aber auch einer der schwärzesten Momente in der Vereinsgeschichte.

Nach den zwei Meisterschaften und dem Champions-League-Titel in den Neunzigerjahren startete Dortmund miserabel in das Jahr 2000. Man konnte 16 Pflichtspiele in Folge nicht gewinnen, flog im Achtelfinale aus der Europa League und rutschte in den Tabellenkeller der Bundesliga. Am 11. April kassierte der BVB zuhause beim 1:3 gegen Aufsteiger SpVgg Unterhaching die sechste Niederlage in Folge – Vereins-Negativrekord. Der Tief- war jedoch auch der Wendepunkt. In den abschließenden fünf Saisonspielen holte man acht Punkte und wurde so immerhin noch Tabellenelfter.

Nach nur zwei Jahren war Schwarzgelb dann wieder oben auf: Am 11. April 2002 zog die Borussia trotz einer 1:3-Pleite bei AC Mailand ins Finale des UEFA-Cups ein. Das Hinspiel hatte man zuhause überzeugend mit 4:0 gewonnen. Zwar ging das Endspiel gegen Feyenoord Rotterdam verloren, doch zuvor konnte der BVB die sechste deutsche Meisterschaft seiner Vereinsgeschichte feiern.

Meisterschaft und Mordanschlag

Die Misswirtschaft des Managements und die daraus resultierende Beinahe-Insolvenz führten dazu, dass die sportlichen Höhepunkte in den folgenden Jahren wieder weniger wurden. Erst unter Jürgen Klopp knüpfte man an die früheren Erfolge an. Ein prägendes Ereignis dieser Periode war der 1:0-Heimsieg über die Bayern am 11. April 2012. Es war die Vorentscheidung in der Bundesliga. Der BVB fuhr die zweite Meisterschaft hintereinander ein – und die bis heute letzte.

Wiederum fünf Jahre später wurde der Verein abseits des Platzes schwer getroffen. Am 11. April 2017 wurde ein Sprengstoffanschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus verübt, der sich gerade auf dem Weg zum Champions-League-Viertelfinale gegen Monaco befand. Dabei wurden Verteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt. Der Umgang mit dem Vorfall sorgte für Unstimmigkeiten zwischen der UEFA, der BVB-Führungsebene und der Mannschaft. Diese führten am Saisonende zur Entlassung von Thomas Tuchel – trotz des Titelgewinns im DFB-Pokal.

Foto: AFP

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