Fernkampf ums internationale Geschäft

Einmal mehr ist das Meisterrennen in der Bundesliga kaum als solches zu bezeichnen und die echte Spannung findet stattdessen in anderen Tabellenregionen statt. So hat sich hinter dem etwas enteilten Spitzentrio ein punktgleiches Quartett gebildet, das derzeit um die Qualifikationsplätze für die verschiedenen europäischen Wettbewerbe streitet.

Die Sympathien der Fans dürften bei dem Vierergespann klar verteilt sein: auf der einen Seite die bodenständigen Vereine aus Freiburg und Ostberlin, auf der anderen Seite die weniger beliebten Klubs aus Hoffenheim und Leipzig. Alle vier Teams haben 34 Punkte auf dem Konto und belegen die Plätze vier bis sieben.

Eine solche Konstellation könnte noch besonders interessant werden, wenn tatsächlich ein Außenseiter den DFB-Pokal gewinnt. Dann wäre nämlich der Bundesligavierte für die Champions League qualifiziert, der Fünfte für die Europa League, der Sechste für die Conference League – und der Siebte ginge ausnahmsweise leer aus.

Auswärtsfahrten in den Tabellenkeller

Aber das ist Zukunftsmusik. In der Gegenwart treten die vier Europapokalanwärter an diesem Spieltag auswärts bei Teams aus der unteren Tabellenhälfte an. Die schwerste Aufgabe hat sicherlich Hoffenheim vor der Brust: Am Samstagnachmittag geht es für die TSG nach Wolfsburg. Der VfL hat seine Negativserie gestoppt und die letzten beiden Spiele gewonnen.

Die Gegner für die anderen drei Teams sind allerdings ähnlich einzuschätzen: Union Berlin gastiert in Bielefeld, Freiburg in Augsburg und Leipzig bei der Hertha.

Das Wochenende stellt einen guten Gradmesser für die Reife der vier Mannschaften dar. Wenn man sich wirklich am Saisonende für das internationale Geschäft qualifizieren will, sollte gegen Abstiegskandidaten gepunktet werden – bestenfalls dreifach, Wolfsburg vielleicht davon ausgenommen.

Leipzig will den Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Hoffenheim will beweisen, dass der Abwärtstrend wirklich gestoppt ist. Freiburg will endlich auch im neuen Kalenderjahr richtig überzeugen. Union will zeigen, dass zwei aufeinanderfolgende Niederlagen ohne eigenes Tor nur eine Momentaufnahme waren.

Foto: AFP / RB Leipzig / TSG Hoffenheim / Union Berlin