Zidanes große Karriere, Teil 1: Der Nationalspieler

Französische Flagge

Zinédine Zidane gehört ohne Zweifel zu den besten Spielern, die jemals ein Fußballfeld betreten haben. Als Trainer knüpft er an seine große Spielerkarriere an und hat jetzt mit Real Madrid auch die spanische Meisterschaft gewonnen. Anlass genug, den Ausnahme-Athleten in einem mehrteiligen Special zu würdigen. Die erste Episode befasst sich mit „Zizous“ Laufbahn im Nationaltrikot.

Für viele gilt eine Fußballer-Laufbahn erst dann als „vollkommen“, wenn der Spieler einen wichtigen internationalen Titel gewonnen hat. Dass etwa Michael Ballack keinen vorweisen kann, wird ihm gelegentlich als Makel zugeschrieben.

Zinedine Zidane hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Meisterschaften, Landespokale, Championsleague, Europameisterschaft, Weltmeisterschaft und Weltfußballer des Jahres. Als wenn das nicht genug wäre, startete „Zizou“ anschließend eine Karriere als Fußballtrainer und sollte damit erneut Geschichte schreiben.

„Er machte im WM-Finale den Unterschied aus“

1984 war der 12-jährige Zinédine Zidane aus Marseille noch Balljunge bei der Europameisterschaft im eigenen Land. 14 Jahre später führte er Frankreich zum WM-Titel. Nachdem er im Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien eine rote Karte kassierte, kam er rechtzeitig zurück, um sich mit einer Galavorstellung und zwei Toren im Finale gegen Brasilien unsterblich zu machen. Der Spielmacher ebnete seinem Team den Weg zum ersten großen Titel seit 1984. Zidane traf zweimal per Kopf nach Eckbällen. Die brasilianische Nationalmannschaft konnte den stark spielenden Franzosen vor 74.000 Zuschauern nichts entgegensetzen. „Er machte im WM-Finale den Unterschied aus“, sagte Nationaltrainer Aime acquet später. Zinédine Zidane wurde daraufhin zu Frankreichs Fußballer des Jahres, zu Europas Fußballer des Jahres und zum Weltfußballer des Jahres gewählt.

Europameister 2000 – Zidane überstrahlt sie alle

Während der Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden spielten große Fußballer wie Luís Figo und Thierry Henry, aber Zidane überstrahlte sie alle.

Der Mittelfeldakteur stand im Zentrum des französischen Spiels. Der Juve-Star spielte konstant brillant– und überzeugte in entscheidenden Momenten durch Effizienz. Gegen Spanien verwandelte er im Viertelfinale einen Freistoß. Gegen Portugal traf er im Halbfinale per Elfmeter und führte sein Team mit diesem Tor ins Finale gegen Italien. Im Finale konnte der eingewechselte David Trezeguet dann Frankreich mit einem Golden Goal zur Europameisterschaft schießen.

Die tragische Figur 2006

Das letzte Kapitel in Zidanes Karriere war die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Nachdem er seine Vereinskarriere bereits mit der soeben abgelaufenen Saison beendet hatte, legte Zidane im Alter von 34 Jahren nochmal ein Turnier hin, dass ihm kaum jemand zugetraut hatte.  Unter anderem bekamen dies wieder die Brasilianer zu spüren. Im Viertelfinale brachte Zidane eine heute noch legendäre Leistung aufs Feld.

Zidanes Kopfstoß statuiert

Umso tragischer waren die Geschehnisse im Finale gegen Italien. Nachdem Zidane Frankreich früh mit einem unter die Latte gechippten Elfmeter in Führung gebracht hatte, musste Frankreich den Ausgleich durch Marco Materazzi hinnehmen. Dieser war es auch, der Zidane in der Nachspielzeit zum berühmtesten Kopfstoß der Fußball-Geschichte provozierte. In Unterzahl konnten sich die Franzosen lediglich ins Elfmeterschießen retten, dass sie durch einen Fehlschuss von Trezeguet verloren. Obwohl Zidane zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt wurde, bleibt er doch als die tragische Figur im Gedächtnis. Ausnahmespieler wie er wissen sich im Guten wie im Schlechten unsterblich zu machen.

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