Löw in der Kritik und Bayern wieder mal oben – Jahresrückblick 2020, November und Dezember

Joachim Löw gestikuliert an der Seitenlinie

Nachdem sich die bisherigen Kapitel des Kicker-Freunde Jahresrückblicks 2020 vor allem mit den Vereinswettbewerben beschäftigt haben, muss im letzten Teil die Nationalmannschaft in den Fokus rücken. Das 0:6 in Spanien hallt bis heute nach.

So sehr die Nations League auch von einem Teil der Fußballgemeinde belächelt wird: Über eine Vorstellung, wie sie die deutsche Nationalmannschaft am 17.11. in Sevilla hingelegt hat, konnte niemand hinwegsehen.

Dabei war Bundestrainer Joachim Löw ja bereits seit der verkorksten WM 2018 nie wirklich aus dem Blickpunkt der Kritik herausgekommen. Unentschieden gegen die Schweiz und die Türkei hatten das Pulverfass dann scharf gemacht, dass im finalen Gruppenspiel der Nations League endgültig explodierte.

Löw räumte einen „rabenschwarzen Tag“ ein, an dem nichts funktioniert habe. Doch in der Öffentlichkeit mehrten sich Stimmen, die einen Wechsel auf dem Trainerstuhl forderten. Die Tatsache, dass der Bundestrainer bei einer dafür entscheidenden DFB-Sitzung in Frankfurt nicht einmal teilnehmen würde, lies die Volksseele zusätzlich kochen. Am Ende ging der DFB sogar in die Offensive und erklärte bereits verfrüht, mit Löw weiterzumachen.

Spanien:Deutschland - Torres gegeb Neuer (AFP)

Am 04. Dezember trat dann Teammanager Oliver Bierhoff vor die Presse und zeigte mit einer detailliert ausgearbeiteten Präsentation, warum Löw genau auf dem richtigen Weg sei und diese 2018 gestartete Entwicklung nun weiter durchlaufen werden müsse.

Dezember: Jugendrekord in Dortmund, Spitzenspiel in Leverkusen

Auch in der Bundesliga ging es zum Jahresende hoch her. Dortmund schickte mit Youssoufa Moukoko den jüngsten Bundesligaspieler aller Zeiten ins Rennen, der kurz darauf auch zum jüngsten Torschützen aller Zeiten wurde. Diesen Rekord erlebte Lucien Favre, der Moukoko in die erste Mannschaft geholt hatte, allerdings nicht mehr als Cheftrainer mit. Der Schweizer war nach einem enorm schwachen 1:5 im Heimspiel gegen den VFB Stuttgart entlassen worden.

Mit der Tabellenspitze hat der BVB derzeit nichts zu tun. Hier nutzten die herrlich aufspielenden Leverkusener eine vorübergehende Schwächeperiode des FC Bayern, um die Pole Position zu übernehmen. Im letzten Spieltag vor dem Weihnachtsfest siegten die Münchener allerdings im direkten Duell durch einen späten Treffer von Robert Lewandowski und meldeten sich an Platz 1 zurück. Corona oder nicht – es gibt manche Dinge, auf die man sich einfach verlassen kann.

(Foto: AFP)

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