Joachim Streich: Der andere Bomber der Nation

Joachim Streich hält ein Geschenk in der linken Hand

Am Osterwochenende verstarb eine der größten Ikonen des deutschen Fußballs. Joachim Streich ist Rekordspieler und Rekordtorschütze der DDR-Nationalmannschaft. Auch in der höchsten Spielklasse des Ostens erzielte niemand so viele Treffer wie er.

Der Stürmer aus Wismar spielte in der DDR-Oberliga zunächst für Hansa Rostock. Nach seinem Debüt im Jahr 1969 reifte Streich dort zum Stammspieler in der Nationalmannschaft heran. Bei den Olympischen Spielen 1972 gewann er mit der DDR-Auswahl im Münchener Olympiastadion die Bronzemedaille.

Für die Hansa-Kogge erzielte Streich 58 Tore in 141 Spielen, die erfolgreiche Zeit nahm jedoch ein unglückliches Ende: Am letzten Spieltag der Saison 1974/75 hatte er bei einem Elfmeter in Stralsund den Klassenerhalt auf dem Fuß, doch er vergab und Rostock stieg ab.

Nach der Saison wechselte Streich zum frischgebackenen Meister: Beim 1. FC Magdeburg fand er seine sportliche Heimat und wurde zur Vereinslegende. Dreimal gewann man zusammen den Pokal, viermal wurde Streich in der Liga Torschützenkönig. Mit insgesamt 216 Pflichtspieltreffern ist er auch Rekordtorschütze der Magdeburger.

Im Jahr 1985 beendete Streich seine Karriere. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 229-mal in der DDR-Oberliga getroffen, hinzu kamen 55 Tore in 102 Länderspielen – alles Bestmarken für die Ewigkeit. Aufgrund seiner Abschlussqualitäten wurde Streich oft mit der westdeutschen Stürmerlegende verglichen und man nannte ihn „Gerd Müller des Ostens”.

Direkt im Anschluss wurde Streich Trainer bei seinem Herzensverein in Magdeburg. Danach betreute er noch Eintracht Braunschweig und den FSV Zwickau, bevor er 1997 auch diese Laufbahn beendete und sich anderen Aufgaben widmete.

Der FCM trauert um seine Lichtgestalt

Drei Tage nach seinem 71. Geburtstag ist Joachim Streich nun gestorben. Er hatte lange an einer Erkrankung des Knochenmarks gelitten.

Am Ostersonntag lief sein 1. FC Magdeburg zur Drittligapartie beim SC Verl in Trauerflor auf. Während einer Schweigeminute präsentierten die Fans ein Banner mit der Aufschrift „Von der Küste bis ins tiefste Sachsen, im Strafraum war dir niemand gewachsen”.

Foto: FCMGeschichte

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