Neuer Rekord: Cristiano Ronaldo erzielt über 100 Länderspieltore

Die Bronzestatue von Cristiano Ronaldo, im Hintergrund Funchal

Cristiano Ronaldo ist der erste Europäer, der über 100 Länderspieltore erzielt hat. In der Nations League ballerte CR7 Portugal zu einem 2:0 Auswärtssieg in Schweden. Anlass genug, die Nationalmannschafts-Karriere des Ausnahmefußballers zu würdigen.

Er hat es wieder getan – zwei Traumtore gegen Schweden bedeuteten für Ronaldo die Tore 100 und 101 im Dress der portugiesischen Nationalmannschaft. So viele Länderspieltore hat noch kein Europäer erzielt und mit dem Iraner Ali Daei überhaupt nur ein Mensch auf der Erde. Eine weitere Bestmarke im Album des notorischen Bestmarken-Sammlers.

Dass Ronaldo zu außergewöhnlichem imstande wäre, war die Hoffnung der portugiesischen Fans, als er sich mit 19 Jahren bei der heimischen EM 2004 erstmals der Weltöffentlichkeit präsentierte. Das Talent war ihm anzusehen, doch Talente gibt es viele. Wenige liefern jedoch mit einer derartigen Kontinuität und Langlebigkeit Höchstleistungen ab, wie CR7.

Die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern

Trotz seines Treffers im Eröffnungsspiel war so mancher skeptisch ob des noch von Akne gezeichneten, nah am Wasser gebauten Jungspundes mit seinen blondierten Strähnen. Portugals „Goldene Generation“ hätte die Heim-EM zu gerne gewonnen, scheiterte jedoch im Endspiel an den tapfer verteidigenden Griechen.

Auch in den Folgejahren schien Portugal stets eine gute Rolle spielen zu können, doch für einen Titel reichte es am Ende nie. Insbesondere Ronaldo schien in den großen Turnieren nie seine Bestform zu erreichen. Hatte er in seinen Vereinen stets andere Superstars an seiner Seite gehabt, so fokussierte sich der Blick in der Nationalmannschaft zusehends auf ihn. Insbesondere nachdem andere Größen wie Luis Figo, Rui Costa, Deco oder Nuno Gomes nach und nach zurücktraten, schien die Verantwortung tonnenschwer auf seinen Schultern zu lasten. Immer wieder meldeten sich internationale Besserwisser zu Wort. Ronaldo sei talentiert, keine Frage, doch sei er keiner, der eine Mannschaft zum Titel führend könne.

Den Tiefpunkt stellte die WM 2010 in Südafrika dar. CR7 erzielte lediglich einen Turniertreffer nach unfreiwilliger Slapstick-Einlage beim 7:0 Vorrundensieg gegen Nordkorea. Im Achtelfinale gegen den späteren Sieger Spanien zeigte er eine schwache Leistung und schoss teilweise aus unmöglichen Distanzen auf das gegnerische Tor, anstatt den Ball zu Mitspielern abzulegen. Nach dem Ausscheiden zeigte er sich nicht nur unflätig gegenüber den Fans sondern wetterte auch öffentlich gegen Trainer Carlos Queiroz. Das wiederum brachte Ronaldo heftige Kritik ein. Allein – Queiroz wurde kurze Zeit später entlassen. Ronaldo ist noch heute der Mittelpunkt der Nationalmannschaft.

2016 der unerwartete EM-Triumph

Ausgerechnet bei dem Turnier, bei dem wohl die wenigsten Experten den Portugiesen etwas zugetraut hätten, gelang der Triumph. Die EM 2016 hatte überhaupt nicht gut begonnen. Ronaldo verschoss einen Elfmeter gegen Österreich. Viele interpretierten eine schlechte Stimmung, da bis auf seinen langjährigen Weggefährten Nani kein einziger Mitspieler zu ihm ging, um ihn wieder aufzubauen. Im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn erzielte CR7 zwar zwei Tore, fiel jedoch wiederum negativ auf, da er über die Gegentreffer beim 3:3 wie ein Rohrspatz schimpfte und den Eindruck erweckte, als trage er selbst jeweils überhaupt keine Schuld.

Zu allem Überfluss nahm Cristiano Ronaldo im Mannschaftsquartier auch noch einem Journalisten das Mikrofon weg und warf es in einen Teich. Trotz der vermeintlich schlechten Stimmung warf Portugal in der K.O.-Runde plötzlich ein Team nach dem anderen aus dem Turnier. Im Endspiel gegen Frankreich gewann CR7 die Sympathien vieler vorheriger Skeptiker. Nach einem brutalen Foul früh im Spiel versuchte er verzweifelt, weiterzuspielen, doch es war ihm nicht möglich. Er weinte bittere Tränen, da er seinem Team bei dieser einmaligen Chance nicht helfen konnte.

Doch Ronaldo verhielt sich wie ein echter Sportsmann und tat fortan sein Bestes, um seine Mitspieler von draußen anzufeuern. Nachdem Éder den 1:0 Siegtreffer gegen die hoch favorisierten Franzosen erzielt hatte, sagte dieser überglücklich im Interview: „Cristiano hat seine Kraft auf mich übertragen“.

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