Throwback Thursday: Als der BVB die Bayern aus dem Berliner Olympiastadion schoss

BVB Siegerfoto aus dem DFP Endspiel aus dem Jahre 2012

Das DFB-Pokalfinale 2012 gehört zu den unterhaltsamsten in der langen Geschichte des Wettbewerbs – zumindest, wenn man kein FCB-Fan ist. Auf den Tag genau vor zehn Jahren standen sich Borussia Dortmund und Bayern München im Berliner Olympiastadion gegenüber. Der BVB schenkte dem Rekordpokalsieger fünf Tore ein und fügte ihm so eine schmachvolle Niederlage zu.

An diesem Abend des 12. Mai 2012 verlor der frischgebackene Meister aus Dortmund keine Zeit: Błaszczykowski auf Kagawa – 1:0 (3.). BVB-Torwart Weidenfeller wurde dann zu einer tragischen Figur des Finales: Durch einen Zusammenstoß mit Münchens Gómez zog er sich eine Rippenprellung zu (8.). Weidenfeller spielte zunächst unter Schmerzen weiter und verursachte einen Strafstoß, den Robben zum 1:1-Ausgleich verwandelte (25.). Erst später ließ er sich doch auswechseln (34.).

Rund um die Halbzeitpause zog die Borussia dann aber davon. Nachdem Boateng gegen Błaszczykowski die Sense ausgepackt hatte, verwandelte Hummels den fälligen Elfmeter zur Dortmunder 2:1-Führung (41.). Danach kam die Zeit von Lewandowski. Der BVB-Goalgetter erzielte drei Tore (45.+1, 58., 81.). Ribéry konnte für die Bayern zwischenzeitlich nur noch verkürzen (75.). Endstand: 5:2 für Dortmund. Das erste Double der Vereinsgeschichte war perfekt.

Ein unvergleichliches Staraufgebot

Der Dortmunder Sieg markierte nicht nur den Höhepunkt der Klopp-Ära, sondern auch einen Wendepunkt in der Rivalität der beiden Teams. Es war der letzte große Titel, den der charismatische Trainer mit dem BVB gewinnen konnte. In der Folge übernahmen die Bayern im nationalen Fußball wieder das Kommando.

Gleichzeitig trafen sich an diesem Maiabend zwei Mannschaften voller Ausnahmekönner. Es war kein Zufall, dass dieselbe Paarung im folgenden Jahr das Endspiel der Champions League bestritt.

Die Bayern waren nach dem Umbruch in den späten 2000er-Jahren wiedererstarkt. Vorbei die Trainer- und Torwartsuche: Mit Heynckes und Neuer hatte man zwei prägende Figuren des folgenden Jahrzehnts gefunden. Die Flügelzange „Robbéry” war bereits geboren, dahinter verteidigten Alaba und Lahm. In der Zentrale zogen Kroos und Schweinsteiger die Fäden.

Der BVB-Kader war noch nicht vom bayrischen Shopping-Wahn der folgenden Jahre gerupft. Götze, Hummels und Lewandowski spielten alle noch in Dortmund. Dazu ein Kagawa in der Form seines Lebens und ein Gündoğan auf dem Weg zum Superstar.

Bei all diesen Namen – und den vielen anderen – ist es nicht verwunderlich, dass das Pokalfinale 2012 vielen als das beste der Geschichte gilt.

Titelbild: AFP

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