Vor 20 Jahren: Piplicas legendäres Eigentor

Das FC Energie Cottbus Stadion Aufnahme aus der Tribüne

Tomislav Piplica genießt in Deutschland vor allem wegen einer Szene Kultstatus: Am 6. April 2002 unterlief ihm eins der kuriosesten Eigentore aller Zeiten. Doch der langjährige Torhüter von Energie Cottbus konnte auch durchaus mit Leistung überzeugen. Nur mit der Konstanz haperte es.

Am 30. Spieltag der Saison 2001/02 war Aufsteiger Borussia Mönchengladbach zu Gast im Stadion der Freundschaft. Es war ein Duell zweier Tabellennachbarn kurz vor der Abstiegszone. Cottbus auf dem 13. Platz hätte mit einem Heimsieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können.

In der Schlussphase sah es auch gut für die Gastgeber aus, denn sie führten mit 3:2. In der 85. Minute hatte Energie-Torhüter Piplica dann allerdings einen folgenschweren Aussetzer, der ihn auch zwei Jahrzehnte später in jeder Eigentor-Rangliste auftauchen lässt – und meistens führt er sie sogar an.

Ein Schuss von Gladbachs Marcel Witeczek war abgefälscht worden und segelte in hohem Bogen auf das Cottbusser Tor zu. Piplica dachte wohl, der Ball würde über die Latte gehen, doch der Wind machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen tropfte die Kugel auf seinen Kopf und von dort aus ins Tor.

Es blieb beim 3:3 und das Eigentor war die Szene des Spieltags. Piplica bekam von Stefan Raab in dessen Sendung den Raab der Woche verliehen und nahm ihn persönlich in Empfang. In Cottbus hatte der Torwart mit der langen Mähne schon zuvor Kultstatus genossen, nun galt das auch für den Rest des Landes.

Cottbusser Aufstiegsheld

Man täte Piplica allerdings unrecht, wenn man ihn nur auf diesen einen Moment reduzieren würde. Schließlich war er einer der Hauptverantwortlichen für den überraschenden Bundesliga-Aufstieg von Cottbus in der Saison 1999/2000.

Piplicas Problem war eher die mangelnde Konstanz. So fing er in der Eigentor-Saison 2001/02 zwar die viertmeisten Gegentore der Liga, spielte aber auch zwölfmal zu Null – der drittbeste Wert hinter Oliver Kahn und Oliver Reck.

Sein Fehler gegen Gladbach blieb übrigens ohne Folgen: Schon am nächsten Spieltag sicherte sich Cottbus mit einem 0:0 in Stuttgart den Klassenerhalt. Bester Spieler bei Energie: Tomislav Piplica.

Foto: FC Energie Cottbus

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