Zweimal ablösefrei nach Turin: Pogba als Sinnbild für das Missmanagement in Manchester

Nahaufnahme von Paul Pogba

Seitdem Manchester United in der Saison 2012/13 letztmals die Premier League gewann, geht beim englischen Rekordmeister mit Ausnahme einiger Pokalsiege nicht mehr viel zusammen. Mitverantwortlich für den Absturz ist, dass die Red Devils Unsummen auf dem Transfermarkt verbrannt haben. Das beste Beispiel für die Misswirtschaft ist Paul Pogba.

Im Sommer 2013 verabschiedete sich Sir Alex Ferguson nach fast 27 Jahren bei Manchester United mit der Meisterschaft in den Ruhestand. Seitdem hat der Klub 1,37 Milliarden Euro auf dem Transfermarkt ausgegeben und ein Minus von 964 Millionen erwirtschaftet. Mit beiden Werten belegt man im Weltfußball den zweiten Rang hinter Manchester City.

Der Stadtrivale wurde in dem Zeitraum aber immerhin fünfmal Meister und gewann sechsmal den Ligapokal sowie einmal den FA Cup. In der Champions League reichte es zwar nicht zum ersehnten Titel, aber die Citizens überstanden immer die Gruppenphase und standen dreimal im Halbfinale.

United dagegen konnte lediglich einmal den FA Cup, einmal den Ligapokal und einmal die Europa League gewinnen. Dreimal in neun Saisons verpasste man die Königsklasse komplett, bei den sechs Teilnahmen schied man zweimal in der Vorrunde aus und erreichte nur einmal das Viertelfinale. Angesichts der dadurch ausbleibenden Millionen erscheint die Freigebigkeit auf dem Transfermarkt noch einmal fragwürdiger.

Der Rekordeinkauf geht erneut ablösefrei

Mit keinem Spieler aber haben die Red Devils in den vergangenen neun Jahren ein so schlechtes Geschäft gemacht wie mit Paul Pogba. Gestern kehrte der französische Weltmeister offiziell zu Juventus Turin zurück – ablösefrei im besten Fußballeralter von 29 Jahren.

Bereits 2012 mussten die Red Devils den jungen Mittelfeldspieler in Richtung Piemont ziehen lassen. Die Bianconeri erhielten damals ebenfalls kostenfrei den Golden Boy 2013, mit dem sie viermal in Folge die Meisterschaft und zweimal die Coppa Italia gewannen. Im Sommer 2016 durften sie sich dann noch über 105 Millionen Euro freuen, die United überwies, um Pogba wieder zurückzuholen.

Sechs durchwachsene Jahre später wiederholen sich nun also die Ereignisse. Zwar verlief die Liaison auch aus Spielersicht enttäuschend, doch der größere Verlierer ist sicherlich der Klub: Zuerst musste man zusehen, wie Pogba, den man ablösefrei abgegeben hatte, bei einem anderen Team zum begehrtesten Talent des Kontinents aufstieg. Und nachdem man ihn dann zum Rekordeinkauf der Vereinsgeschichte gemacht hatte, geht er erneut ablösefrei zurück zu ebenjenem Team.

Foto: AFP

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