Afrika-Cup 2022: Unter widrigen Umständen

Riyad Mahrez hält Afrikan Cup in der Hand

Die 33. Ausgabe des Afrika-Cups wird von erheblichen Störgeräuschen begleitet: Die Vereine beklagen die Abstellung ihrer Spieler und Fußball-Events dieser Größenordnung sind während der Pandemie ohnehin diskutabel. Vor allem aber die politische Lage im Bürgerkriegsland Kamerun gibt Anlass zur Sorge. Man kann nur hoffen, dass der Wettbewerb ohne Zwischenfälle über die Bühne geht. Aus sportlicher Sicht hat er nämlich wie immer eine Menge zu bieten.

Eigentlich hätte bereits der 32. Afrika-Cup im Jahr 2019 in Kamerun stattfinden sollen. Wegen infrastruktureller Probleme sollte das zentralafrikanische Land dann aber erst die darauffolgende Ausgabe zwei Jahre später ausrichten. Die Pandemie machte dem jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Nun soll das Turnier also nachgeholt werden. Die Begeisterung hält sich bei vielen europäischen Vereinen in Grenzen – das ist allerdings nichts Neues. Alle Jahre wieder wollen die Verantwortlichen ihre Spieler kurz nach der Winterpause nur ungern abgeben, müssen es wegen der Abstellungspflicht aber zähneknirschend trotzdem tun. Diesmal spielt natürlich das Infektionsrisiko noch eine zusätzliche Rolle.

Besonders besorgniserregend ist aber die politische Situation in Kamerun. Seit 2016 tobt ein Bürgerkrieg, Langzeitpräsident Paul Biya steht wegen seines autokratischen Regierungsstils in der Kritik. Ob es wirklich eine gute Idee ist, dort aktuell ein internationales Fußballturnier stattfinden zu lassen, darf bezweifelt werden. Man muss ernsthaft um die Sicherheit der Beteiligten fürchten.

Sportlich über jeden Zweifel erhaben

Es ist schade, dass der Afrika-Cup von diesen Themen überschattet wird. Schließlich treffen dort ab Sonntag wie immer Weltklasse-Fußballer vor frenetischen Fans aufeinander. Algerien mit Riyad Mahrez von Manchester City gehört nach dem Triumph bei der letzten Ausgabe erneut zu den Favoriten. Die beiden Liverpool-Stars Sadio Mané (Senegal) und Mohamed Salah (Ägypten) wollen den Titelverteidiger mit ihren Mannschaften vom Thron stoßen. Auch Nigeria, der Elfenbeinküste und den Gastgebern werden Chancen eingeräumt.

Es ist zu hoffen, dass man nach dem Finale am 6. Februar hauptsächlich über Fußball spricht und das Turnier somit von Corona-Ausbrüchen oder anderen Zwischenfällen verschont geblieben ist. Der Afrika-Cup hätte es verdient.

Foto: AFP

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