Throwback Thursday: Alemannia Aachen, der doppelte Bayern-Schreck vom Tivoli

Die Mannschaft von Alemannia Aachen posiert vor einem Spiel

Die stolze Alemannia aus Aachen gehört zu den Traditionsvereinen, die seit der Jahrtausendwende in finanzielle Schieflage geraten sind und auch eine sportliche Talfahrt erlebt haben. Der alte Tivoli ist heute mit viel Nostalgie verbunden. Besonders in Erinnerung bleiben die beiden Siege über den FC Bayern München im DFB-Pokal.

Auch wenn Vestenbergsgreuth mittlerweile zum Inbegriff einer Bayern-Blamage geworden ist, befindet sich das eigentliche Pokal-Waterloo der Münchener doch auf dem Tivoli. Schließlich wurde man dort zweimal innerhalb von drei Jahren als Titelverteidiger von Alemannia Aachen aus dem Wettbewerb gekegelt.

Im Februar 2004 trafen der Zweitligist und der Rekordpokalsieger im Viertelfinale aufeinander. Stefan Blank brachte die Alemannia mit einem Distanzschuss in Führung, Michael Ballack konnte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ausgleichen. In der 81. Minute erzielte dann Erik Meijer, der heute bei Sky 100 Prozent gibt, mit dem Kopf den 2:1-Siegtreffer.

Die Alemannia erreichte später sogar das Finale, verlor dieses allerdings mit 2:3 gegen den deutschen Meister Werder Bremen. Trotzdem war es der Auftakt der erfolgreichsten Aachener Phase in der jüngeren Vereinsgeschichte. Durch die Finalteilnahme hatte man sich nämlich erstmals für den UEFA-Cup qualifiziert. Plötzlich empfing man den OSC Lille auf dem Tivoli und reiste nach Spanien zum FC Sevilla. In der Zweitligasaison 2005/06 folgte dann außerdem der souveräne Bundesligaaufstieg bereits am 30. Spieltag.

3:0 zur Halbzeit beim erneuten Wiedersehen im Pokal

Im Dezember 2006 bekam es der frischgebackene Erstligist im DFB-Pokal wieder mit dem Titelverteidiger aus München zu tun – diesmal im Achtelfinale. Die erwartete Revanche der Bayern blieb jedoch aus und sie wurden stattdessen in der ersten Halbzeit von der gastgebenden Alemannia geradezu überrollt. Durch zwei Tore von Laurentiu Reghecampf und ein weiteres von Marius Ebbers ging es mit 3:0 für den Außenseiter in die Kabine. Zwar kamen die Bayern durch Lukas Podolski und Mark van Bommel noch einmal heran, aber Jan Schlaudraff machte mit seinem Treffer zum 4:2 den Deckel auf die Partie.

Danach ging es für die Alemannia stetig bergab. Es folgte das Ausscheiden in der nächsten Pokalrunde, der direkte Wiederabstieg und später die Insolvenz. Heute kickt man in der Regionalliga West – in einem neuen Stadion auf dem Tivoli. Die denkwürdigen Momente des Traditionsvereins bleiben aber in guter Erinnerung. Die beiden Siege der kleinen Alemannia gegen die großen Bayern sind fester Bestandteil der Pokalgeschichte.

(Foto: Alemannia Aachen)

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