Bon anniversaire, Zizou: Mit 50 auf der Suche nach einer neuen Herausforderung

Zidane springt zum Ball

Als Spieler war sein Aufstieg steil, als Trainer sogar kometenhaft: Heute feiert der einstige Mittelfeldregisseur und heutige Star-Trainer mit dem klingenden Namen Zinédine Zidane seinen 50. Geburtstag. Im Fußball scheint er bereits alles erreicht zu haben. Eine besondere Aufgabe könnte ihn aber noch reizen.

Im vergangenen Vierteljahrhundert gehörte Zidane zweifellos zu den prägendsten Figuren des Weltfußballs, doch auch so ein Ausnahmekönner wie er bekam am Anfang seiner Karriere nichts geschenkt. Teile der Öffentlichkeit zweifelten zunächst an seinem Sieger-Gen – geradezu absurd aus heutiger Sicht.

Mit Girondins Bordeaux gewann er zwar den kleinen UI-Cup, verlor aber 1996 das Finale des UEFA-Cups gegen Bayern München. Nach seinem Wechsel zu Juventus Turin endeten die Champions-League-Finals 1997 und 1998 gegen Borussia Dortmund und Real Madrid ebenfalls mit Niederlagen. Zwar hatte Zidane zu diesem Zeitpunkt auch schon den Scudetto gewonnen, doch der große internationale Titel fehlte eben noch.

Kurz vor seinem 26. Geburtstag sollte sich das ändern. Bei der Weltmeisterschaft 1998 im eigenen Land führte Zidane Frankreich zum Titel – unter anderem mit zwei Kopfballtoren im Finale gegen Brasilien. Das ließ sämtliche Kritiker natürlich sofort verstummen.

In der Folge wurde Zidane mit der Nationalmannschaft 2000 auch Europameister. Auf Klubebene triumphierte er 2002 mit den Galaktischen von Real Madrid endlich in der Champions League. Sein 2:1-Siegtreffer per Volleyschuss im Finale gegen Bayer Leverkusen gehört zu den schönsten Toren aller Zeiten. Nachdem er 2003 auch die spanische Meisterschaft gewonnen hatte, beendete er seine aktive Karriere im WM-Finale 2006 mit dem berühmt-berüchtigten Kopfstoß gegen Italiens Berufsprovokateur Marco Materazzi.

Warten auf das Rufen Frankreichs

Knapp ein Jahrzehnt später legte Zidane den vermutlich besten Karrierestart eines Trainers in der Fußballgeschichte hin. Im Januar 2016 übernahm er Real Madrid – seine erste Station im Profibereich. Im selben Jahr gewann man zusammen die Champions League, im folgenden verteidigten die Königlichen ihren Titel und 2018 gelang sogar der Henkelpott-Hattrick. Dass Real 2017 auch noch spanischer Meister wurde, geht da fast unter. 

Zwischendurch verließ Zidane Madrid, kehrte zurück und gewann 2020 noch einmal den Titel in LaLiga, doch seit einem Jahr ist er nun ohne neues Engagement. An fehlenden Angeboten dürfte das freilich nicht liegen.

Heute wird Zizou 50 Jahre alt. Für ein Karriereende scheint das noch zu früh. Doch welche Aufgabe könnte eine lebende Legende mit einer solchen Vita noch reizen? Zuletzt war über Paris Saint-Germain spekuliert worden, doch beide Seiten dementierten das Gerücht.

Stattdessen schielt Zidane wohl auf die Nationalmannschaft, bei der nach der kommenden Weltmeisterschaft der Trainerstuhl frei werden könnte. Schon seit Jahren gilt er vielen in Frankreich als idealer Kandidat für diesen Posten. Es wäre der logische Schritt für einen, der schon alles erreicht hat.

Foto: AFP

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