BVB enttäuscht: Schon jetzt eine verlorene Saison
Wenn man auf die Bundesligatabelle blickt, könnte man meinen, die Dortmunder Welt wäre in Ordnung. Schließlich steht die Borussia zehn Spieltage vor Saisonende ungefährdet auf einem Champions-League-Platz. Abgesehen davon fällt die Bilanz aber ernüchternd aus und ist auch nicht mehr zu retten. Schon Ende Februar waren die Titelchancen in sämtlichen Wettbewerben dahin.
Für einen Königsklassendauergast wie Borussia Dortmund war die Europa League ohnehin ein unzureichender Ersatz. Nur ein Trostpflaster für die Wunde, die das verdiente Ausscheiden in der Champions-League-Gruppenphase hinterlassen hatte. Zuletzt hatte man das Achtelfinale in der Saison 2017/18 verpasst. Vor vier Jahren hießen die Gruppengegner allerdings Real Madrid und Tottenham Hotspur. Diesmal musste man Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon den Vortritt lassen.
Durch das überraschende Achtelfinalaus im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli wurde das Trostpflaster dann plötzlich zum letzten Strohhalm für den BVB. Die letzte Titelchance war allerdings zum frühestmöglichen Zeitpunkt auch schon wieder vertan. Am vergangenen Donnerstag schied man letztlich sang- und klanglos gegen die Glasgow Rangers aus.
Das Abschneiden in den Pokalwettbewerben war nicht nur aus sportlicher Sicht desaströs: Das Champions-League-Aus hatte für Mindereinnahmen in Höhe von 13 Millionen Euro gesorgt. Unmittelbar nach dem Europa-League-Aus musste die Aktiengesellschaft ihre Jahresprognose nun noch einmal deutlich nach unten korrigieren: Statt 12 bis 17 Millionen Euro Verlust erwartet man nun 17 bis 24 Millionen.
Keine Spannung im Dortmunder Saisonfinale
Immerhin wird man im nächsten Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder Champions League spielen dürfen. Die Qualifikation ist dem BVB kaum noch zu nehmen. Zu mehr reichte es in der Bundesliga aber erneut nicht. Nachdem man am Wochenende gegen den abstiegsbedrohten FC Augsburg nur Unentschieden spielte, beträgt der Rückstand auf die Bayern acht Punkte. Von der Meisterschaft redet in Dortmund aktuell niemand mehr.
Dass der Vorsprung auf den Drittplatzierten aus Leverkusen starke sechs Punkte beträgt, tröstet kaum über diese Tatsache hinweg. Es ist das Dilemma der Borussia: Zu schwach für die Bayern, zu stark für den Rest der Liga. So wird die Dortmunder Saison wohl im Niemandsland hinter der Tabellenspitze austrudeln.
Erschwerend kommt hinzu, dass diese Spielzeit wahrscheinlich die letzte für Haaland im schwarz-gelben Trikot ist. Dass man in dieser niemals auch nur in der Nähe eines Titels war, muss als Enttäuschung bezeichnet werden.
Foto: AFP