EURO 2020: Unsere Elf des Turniers

Paul Poga und Haris Seferovic

Die Europameisterschaft ist vorbei. Welche Spieler haben mit ihren Leistungen verblüfft, wer hat sich in unsere Herzen gespielt? Hier kommt die offizielle Kicker-Freunde-Elf des Turniers.

Gianluigi Donnarumma

Der junge Keeper, der unverständlicherweise Milan verlassen und sich der Scheichtruppe aus Paris anschließen wird, wirkte selbst am meisten überrascht, als er nach dem Finale plötzlich zum Spieler des Turniers gewählt wurde. Unverdient war es jedoch nicht. Zwar kassierte Donnarumma sogar ein Tor mehr als Finalgegner Pickford, dennoch trug er mit seiner souveränen Art und einigen spektakulären Paraden – nicht zuletzt im Elfmeterschießen – entscheidend zum italienischen Titelgewinn bei. Der Tunnelblick nach der entscheidenden Parade gegen Saka, als seine Mitspieler ihn schon jubelnd umrannten und Donnarumma das geleistete erst langsam zu begreifen schien, gibt bei uns Sonderpunkte.

Harry Maguire

Maguire stellen wir in unserer Viererkette auf die Rechtsverteidigerposition. Der englische Finalist ist kein Sonnenschein, aber er hat ein unfassbares Turnier gespielt. Dass England erst ab dem Halbfinale jeweils ein Gegentor gefangen hat (und auch nur nach Standardsituationen), hat jedoch viel mit ihm zu tun.

Leonardo Bonucci

Wenn man sich einen Spieler backen könnte, den wirklich jeder gern in seiner Mannschaft hätte – Bonucci würde dem wohl relativ nahekommen. Ein fantastisches Stellungsspiel, ein Zweikampfverhalten, das an den 2006er Weltfußballer Cannavaro erinnert. Dazu kommen entscheidende Akzente im Spielaufbau sowie der entscheidende Ausgleichstreffer im Finale und der versenkte Elfmeter. Die Gründe, den charismatischen Bonucci in unsere Elf des Turniers zu wählen, gehen uns einfach nicht aus.

Giorgio Chiellini

Ihr habt es sicher schon geahnt – wenn wir Bonucci reinwählen, dann kommen wir auch um Chiellini nicht herum. Die beiden bildeten ein traumhaftes Gespann in der italienischen Defensive. Dabei waren sie nicht nur außerordentlich sympathisch. Obwohl beide weit jenseits der 30 sind, haben sie auch diversen blutjungen Tempodribblern die Grenzen aufgezeigt. Chiellinis Herzlichkeiten für Schiedsrichter und Gegenspieler vor dem Elfmeterschießen gegen Spanien ist ein Bild, das aus dem Turnier in Erinnerung bleiben wird.

Leonardo Spinazzola

Der Linksverteidiger vom AS Rom war in den ersten vier Spielen ein überragender Akteur. Bei den überzeugenden Leistungen der Italiener war er nicht nur defensiv stark, sondern machte im Verbund mit Insigne auch Offensiv mächtig Alarm. Dann das Drama um seinen Achillessehnenriss gegen Belgien, sein emotionaler Brief an seine Mitspieler, deren Wille, das Turnier „für ihn“ zu gewinnen und Spinazzolas ausgelassener Finaljubel, an Krücken humpelnd – das ist der Stoff, aus dem herzerweichende Geschichten gestrickt sind.

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