EURO 2020: Unsere Elf des Turniers

Paul Poga und Haris Seferovic

Declan Rice

Der Mann von West Ham United steht hier stellvertretend für das tolle Signal von Gareth Southgate, seine Spieler nicht nur von den üblichen Großkopferten zu rekrutieren, sondern quer durch das Land zu sichten. Der englische Coach konnte mit den Tempodribblern, die ihm zur Verfügung standen, offenbar nicht so viel anfangen. Wichtiger war ihm, dass das Zentrum dicht ist. Rice, der vom deutschen TV-Experten Sandro Wagner im Finale ein dickes Sonderlob kassierte, hielt den Laden hervorragend zusammen.

Paul Pogba

Frankreich blieb in der Vorrunde unter seinen Möglichkeiten und schied im ersten KO-Spiel gegen die Schweiz unglücklich aus. Das unfassbare spielerische Potenzial, dass die Truppe eigentlich zum Top-Favoriten gemacht hatte, ließ man gelegentlich aufblitzen. Aber jeder, der Augen im Kopf hat, konnte sehen, was für ein gigantischer Kicker Paul Pogba ist. Damit ist nicht nur sein fantastisches Tor gegen die Schweiz gemeint. Pogba spielte geniale Pässe, befreite sich aus den brenzligen Situationen und scheint prinzipiell in jeder Aktion die richtige Idee zu haben. Chapeau!

Granit Xhaka

Quasi als Gegenstück zu Pogba rangiert hier Granit Xhaka. Diese Rolle nahm er vor allem im Aufeinandertreffen der beiden ein. Xhaka hat längst nicht die geniale Technik von Pogba, doch in diesem jetzt schon legendären Spiel entschied der Siegeswille, den ein knallig blondierter Schweizer Kapitän seinem Team einzuimpfen schien. Dazu der Pass vor dem 3:3-Ausgleich. Mitten ins Herz!

Patrik Schick

Kommen wir zum Angriff! Die Tschechen hatte kaum jemand auf der Rechnung. Dass sie am Ende kurz vor dem Halbfinale standen, lag zu großen Teilen an dem stabilen Angreifer. Patrick Schick erzielte mit seinem 50-Meter-Schuss gegen Schottland wohl das spektakulärste Tor des Turniers und ließ noch drei weitere Treffer folgen. Der klare Fixpunkt in der tschechischen Offensive.

Federico Chiesa

Auf dem rechten Flügel der italienischen Champions wirbelte Federico Chiesa. Seine tollen Tore gegen Österreich und Spanien markierten den vorläufigen Höhepunkt eines ohnehin tollen Turniers. Doch für uns ist seine Finalleistung nochmals höher zu bewerten, da er als einziger Offensivmann den richtigen Kampfgeist an den Tag legte, als das Team in der ersten Halbzeit offenbar neben sich stand. Außerdem erfrischend: Ein Stürmer, der anno 2021 noch ohne Haargel und Körpertinte auskommt.

Harry Kane

Der englische Topstürmer hat sich ins Turnier reingearbeitet. Nach einer zähen Gruppenphase purzelten auf einmal die Treffer: Vier Tore in den KO-Spielen. Dazu gab er mit zunehmender Turnierdauer einen verkappten Spielmacher. Der vorletzte Pass vor dem Führungstreffer im Finale spricht Bände.

Foto: AFP

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