Knäbel übernimmt auf Schalke, Grammozis wohl neuer Trainer

Peter Knäbel neben dem Wappen von Schalke 04

Das Personalkarussell der Bundesliga dreht sich momentan derart schnell, dass man schonmal den Überblick verlieren kann. Wir werden in den kommenden Tagen einen Blick auf die Entwicklungen bei Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld werfen. Doch zunächst kommen wir nicht um Schalke 04 herum, wo allem Anschein nach Dimitrios Grammozis das Ruder übernimmt.

Den Dauer-Patienten Schalke 04 hat kicker-freunde.de schon im Recap zum 23. Spieltag ein weiteres Mal behandelt. Dass das desolate Auftreten der Mannschaft nicht dem bis dato letzten Trainer Christian Gross zuzuschreiben ist, liegt auf der Hand. Kuriose Begleitumstände zur neuerlichen Trainerentlassung in Gelsenkirchen gibt es hingegen reichlich. So soll es eine Delegation aus sogenannten Führungsspielern gegeben haben, die die Vereinsführung um die Demission des Trainers gebeten habe. Gross habe immer wieder Namen von eigenen Spielern sowie von Gegenspielern durcheinandergebracht und Spieler außerdem in der falschen Sprache angesprochen. Auch von Kritik an der Trainingsqualität war zu hören.

Vorausgesetzt, diese Geschichte stimmt, darf man sich über diese Vorgänge enorm wundern. Zum einen darüber, dass Klaas-Jan Huntelaar und Shkodran Mustafi sich nach den wenigen Minuten, die sie in dieser Saison mitwirken konnten, als Führungsspieler definieren. Aber wahrscheinlich hatten sie gemeinsam mit Sead Kolasinac vom Rest der Mannschaft schlichtweg den entsprechenden Auftrag bekommen. Dass sie aber mit diesen Beschwerden nicht beim Trainer selbst vorstellig werden, sondern direkt bei der Vereinsführung, hat Gross selbst sowie viele Experten irritiert. Teammanager Jochen Schneider, der mittlerweile selbst nicht mehr im Amt ist, hatte den gesamten Vorgang natürlich umgehend dementiert.

Die sportliche Gesamtverantwortung hat beim kriselnden Revierklub ganz offiziell bereits der bisherige Direktor Nachwuchs und Entwicklung Peter Knäbel übernommen. Jener Peter Knäbel, der sich einst beim HSV selbst nicht so ganz sicher schien, ob er besser auf der Trainerbank oder doch im Management aufgehoben sei. Und jener Peter Knäbel, der Schlagzeilen machte, als er einen Rucksack mit wichtigen Dokumenten in einem öffentlichen Park verlor.

Und sonst? Seit dem Rausschmiss von insgesamt fünf Funktionären wurde diskutiert, ob Schalke nun einen Trainer suchen sollte, der auch perspektivisch den Neuaufbau – aller Voraussicht nach in der 2. Liga – vorantreibt oder ob nicht eine Übergangslösung hermüsse, die die verbleibende Saison noch abmoderiert. Jemand, dem der Makel des Abstiegs nichts mehr anhaben kann, da er sich anschließend ohnehin zurückzieht. So könnte der neue Mann unbeschadet eine neue Euphorie entfachen.

Man hat sich nun offenbar mit Dimitrios Grammozis für Ersteres entschieden. Der ehemalige Coach von Darmstadt 98 galt als einer der „heißesten Free Agents“ auf dem Trainermarkt und wird nun das Projekt Wiederaufstieg 2022 angehen können. Wobei: Ganz sicher kann man sich bei Schalke nie sein.

(Foto: Schalke 04)

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