Schwere Zeiten für die Aufsteiger: Bundesliga-Recap, Spieltag 5

Vasilios Lampropoulos und Armel Bella Kotchap haben ihre Trikots über den Kopf gezogen

Die beiden Aufsteiger müssen in der Frühphase der laufenden Bundesligaspielzeit vor allem Lehrgeld zahlen. Nachdem die Fürther am Freitag auch in Berlin den ersten Saisonsieg verpasst hatten, kassierten die Bochumer am Samstag in München die höchste Niederlage ihrer Vereinsgeschichte.

In den vergangenen Jahren gab es in der Bundesliga häufig mindestens einen Aufsteiger, der positiv überraschen konnte und deshalb mit dem direkten Wiederabstieg schon relativ früh nichts mehr zu tun hatte. Zuletzt war es der VfB Stuttgart, davor Union Berlin. Wer in den Lagern der aktuellen Liganeulinge aus Bochum und Fürth auf einen solchen Coup gehofft hatte, musste mittlerweile feststellen, dass damit wohl nicht zu rechnen ist.

Das Kleeblatt bleibt nach der 1:2-Niederlage bei der nicht unbedingt formstarken Hertha Tabellenletzter. Auch eine 1:0-Führung durch einen Elfmeter reichte der Spielvereinigung nicht für den ersten Saisonsieg. Berlins Neuzugang Jurgen Ekkelenkamp traf bei seinem ersten Bundesligaspiel nur 87 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem Kopf zum Ausgleich. Später machte der 21-Jährige sein Traumdebüt perfekt, indem er seinen Gegenspieler zu einem Eigentor zwang und das Spiel damit endgültig drehte.

Die Fürther Bilanz aus den ersten fünf Saisonspielen liest sich niederschmetternd: Ein Punkt, drei Tore, 14 Gegentore. In allen Kategorien ist man damit das Schlusslicht der Liga. Zwei der drei eigenen Treffer wurden zudem per Elfmeter erzielt, das einzige Tor aus dem Spiel heraus erzielte man am ersten Spieltag in Stuttgart beim Stand von 0:5 in der Nachspielzeit. Auch zu diesem frühen Zeitpunkt muss man sich bereits fragen, wo der große Leistungssprung herkommen soll, den die Franken für den ersten Klassenerhalt ihrer Vereinsgeschichte im Oberhaus brauchen würden.

In München kennt man auf dem Platz keine Freunde

Den Bochumer VfL und die Bayern verbindet seit den Siebzigern eine Fanfreundschaft. In den vergangenen Jahren sah man sich allerdings nur unregelmäßig, wenn es die jeweilige Losfee im DFB-Pokal gut mit den beiden Teams meinte – wobei man über diese Bewertung aus Bochumer Sicht sicherlich streiten könnte. Das letzte Ligaspiel datierte aus dem Mai 2010.

Beim jetzigen Wiedersehen in München kannten die Gastgeber allerdings keine Gnade und schossen den chancenlosen VfL mit 7:0 ab. Nie zuvor hatte ein Bochumer Team so hoch verloren. Bei den übermächtigen Bayern blieb dagegen alles beim Alten: Ein paar kleinere Wackler in der Defensive, dafür aber ein brutaler Torhunger auf der anderen Seite des Spielfeldes. Lewandowski knackte mal wieder irgendeinen Bundesligarekord – 13 Heimspiele in Folge mit mindestens einem Treffer. Einzig die herausragende Leistung von Leroy Sané inklusive Freistoßtor könnte man vielleicht als Besonderheit bezeichnen.

Bochum rangiert nun als Vorletzter mit drei Punkten direkt vor Fürth und damit ebenfalls auf einem Abstiegsplatz. Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass bei den Aufsteigern irgendjemand die Anforderungen der Bundesliga unterschätzt hat, wurde den beiden Mannschaften zu Saisonstart noch einmal vor Augen geführt, wie groß die Aufgabe tatsächlich ist.

Titelbild: AFP

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