Porträt: Der oft unterschätzte Eric Maxim Choupo-Moting

Eric Maxim Choupo-Moting umarmt Thomas Tuchel

Eric Maxim Choupo-Moting hat Paris St. Germain mit seinem Siegtor gegen Atalanta Bergamo ins Halbfinale der Champions League geschossen. In einer umkämpften Partie war es nicht etwa einer der Multi-Millionen-Männer aus Tuchels Kader, der die Nerven behielt. Stattdessen war es der in seiner Karriere so häufig unterschätzte und regelmäßig vom Radar verschwindende Hamburger. Grund genug, ein kleines Porträt von Choupo-Moting zu zeichnen.

Als Sohn eines Kameruners und einer Deutschen hatte Choupo-Moting, 1989 in Hamburg geboren, diverse DFB-Junioren-Nationalmannschaften durchlaufen, entschied sich jedoch im Alter von 21 Jahren, die Nominierung der kamerunischen Nationalmannschaft anzunehmen und die WM in Südafrika zu spielen. Für den HSV hatte er bereits mit seiner Robustheit in der Offensive, seiner Dribbelstärke du seiner Flexibilität auf sich aufmerksam gemacht.

Wechsel scheitert am defekten Faxgerät

Der endgültige Durchbruch erfolgte jedoch weder bei den Hanseaten, noch bei seiner einjährigen Leihe zum FC Nürnberg. Dort wurde er mit sechs Toren immerhin zweiterfolgreichster Torschütze und half mit, dass der Club über die Relegation noch die Klasse hielt.

Zurück in Hamburg erlangte Choupo-Moting Bekanntheit, indem er das Objekt einer der berühmtesten Wechselpannen wurde. Der wie so oft in Schwierigkeiten steckende FC Köln sah in ihm eine dringend benötigte Verstärkung und wollte den Offensivmann ausleihen. Das Geschäft scheiterte jedoch an einem defekten Faxgerät. Der Vertrag mit Choupo-Motings Unterschrift erreichte die DFL 13 Minuten zu spät.

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Zum anerkanntermaßen überdurchschnittlichen Bundesliga-Stürmer wurde Choupo-Moting in Mainz, wohin er 2011 wechselte. Hier lernte Trainer Thomas Tuchel den Stürmer kennen und schätzen, was sich später nochmal auszahlen sollte. Nach drei erfolgreichen Jahren wurde ihm Mainz zu klein und der nächste Schritt sollte beim FC Schalke 04 erfolgen. Doch diese Station entpuppte sich schon für so manchen talentierten Spieler eher als Rückschritt, so auch für Choupo-Moting. Obwohl er seine Klasse immer wieder andeuten konnte, bleiben aus dieser Zeit eher Poser-Fotos in Erinnerung, die gemeinsam mit Kevin Prince Boateng und Dennis Aogo in Limousinen, mit Sonnenbrillen und swaggigen Handzeichen geschossen wurden.

Zwischen Weltstars wie Mbappe und Neymar

Nach einem mittelmäßigen Jahr beim englischen Club Stoke City drohte Choupo-Moting allmählich in der Versenkung zu verschwinden. Da erinnerte sich sein früherer Wegbegleiter Thomas Tuchel an ihn, der mittlerweile als international anerkannter Fachmann die Geschicke bei Paris St. Germain leitet. Finanziert von den Scheich-Millionen arbeitet man dort seit Jahren an einem Team, das die Champions League gewinnen kann, bislang jedoch niemals über das Viertelfinale hinauskam.

So runzelten viele die Stirn, wieso neben Weltstars wie Mbappe und Neymar ausgerechnet Eric Maxim Choupo-Moting der Mannschaft weiterhelfen sollte. Doch ein Experte wie Thomas Tuchel hat sich etwas dabei gedacht und letztlich Recht behalten.

(Foto: AFP)

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