Hoppe und Harit: Werden sie jetzt die Schalker Retter?

Hoppe Harit Schalke (AFP)

Matthew Hoppe war mit seinen drei Toren der Matchwinner beim lang ersehnten ersten Saisonsieg des FC Schalke 04 am vergangenen Samstag gegen die TSG Hoffenheim. Beim 4:0 bereitete Amine Harit die ersten drei Treffer durch Hoppe vor und erzielte das vierte auch noch selbst. Viele Hoffnungen ruhen nun auf dem vermeintlichen Traumduo.

Es war die Story des Spieltags. Hätte Schalke auch das 31. Ligaspiel in Folge nicht gewonnen, so wäre damit der 55 Jahre alte Sieglos-Rekord von Tasmania Berlin eingestellt worden. Doch die Schalker meldeten sich mit einem Paukenschlag zurück. Nun stellt sich die Frage: Können Hoppe und Harit an die Leistung anknüpfen?

Das Spiel war noch nicht lange abgepfiffen, da wurden erste Unkenrufe laut. „Das werden erstmal die letzten drei Tore von Hoppe bleiben“, feixten beispielsweise zwei Redakteure von 11FREUNDE schon in ihrem montäglichen „Themenfrühstück“. Natürlich ist Skepsis angebracht.

Der 19-jährige Hoppe wurde in der Barça Academy in Casa Grande ausgebildet. Im US-Bundesstaat Arizona sucht der FC Barcelona nach den besten Talenten aus Nordamerika, um diese hochzuziehen und gleich „inhouse“ zu halten. So weit, so gut. Vor einem Jahr wechselte der aus Kalifornien stammende Hoppe dann zum FC Schalke und war dort erstmal für die 2. Mannschaft vorgesehen. In der Regionalliga erzielte er in 16 Einsätzen ein Tor. Dass auf seinen Schultern nun die Verantwortung lasten soll, den multiplen Krisenherd FC Schalke in der Bundesliga zu halten, mutet da schon ambitioniert an.

Ganz ähnlich, aber doch gänzlich anders verhält es sich bei Amine Harit. Der 23-jährige Franzose mit marokkanischen Wurzeln kam vor drei Jahren aus Nantes nach Schalke. Dass er technisch hoch veranlagt ist, bestätigt jeder. Auseinander gehen seither aber die Meinungen, ob er sein Potenzial jemals voll ausschöpfen wird und ob er wirklich einen entscheidenden Beitrag zum Mannschaftserfolg leisten kann.

Shootingstars können Gegenspieler binden und Räume für Mitspieler schaffen

Zu oft wurde Harit bisher eine mangelnde Einstellung vorgeworfen. Wenn es nicht so läuft, so seine Kritiker, ist er niemand, der vorangeht und die Ärmel hochkrempelt. Unter Ex-Trainer Manuel Baum war Harit zuletzt gar temporär suspendiert worden. Am vergangenen Samstag allerdings zeigte der Techniker sein bestes Gesicht. Er dribbelte sich keineswegs mit selbstverliebten Einzelaktionen fest, sondern nutzte seine gute Ballführung und seine Übersicht für drei gestochen scharfe Steilpässe, die Hoppe jeweils gekonnt verwertete.

Keine Frage: Im Alleingang wird das „H-H“-Duo Schalke nicht vor dem Abstieg retten können. Doch die gezeigte Durchschlagskraft kann Energien bei den Mitspielern freisetzen. Und wenn sich die Gegenspieler zunehmend auf die beiden konzentrieren, kann dies Räume für andere Schalker Angreifer wie Mark Uth oder Benito Raman bedeuten.

(Foto: AFP)

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