Pflichtaufgabe erledigt: Deutsche Nationalmannschaft siegt in der Ukraine
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat endlich ihren ersten Sieg in der Nations League eingefahren. Am Samstagabend gewann das Team mit 2:1 in der Ukraine. Innenverteidiger Matthias Ginter und Leon Goretzka erzielten die Tore für Deutschland.
Der war wichtig! Nachdem die Mannschaft im Jahr 2019 noch keinen einzigen Sieg einfahren konnte und zuletzt immer wieder Vorsprünge verspielte, wuchs die öffentliche Unzufriedenheit. Wenn dies geschieht, steht in der Regel der Trainer im Mittelpunkt. So wirkte Joachim Löw durchaus angefasst von der Kritik an seiner Person. Im Nachgang des Spiels in Kiew behauptete er zwar das Gegenteil, doch seine Reaktion, auf die Kritik angesprochen, verriet das Gegenteil.
So setzte der Bundestrainer zu einem vierminütigen Monolog an, in dem er erklärte Kritik äußern dürfe zwar jeder, jedoch weiche er nicht von seinem Kurs ab. „Wir wissen schon, was wir machen“, so Löw. „Wir haben unsere Linie, unseren klaren Plan. Wir sind schon überzeugt.“
Bundestrainer gibt sich überzeugt
Kritik, wie zuletzt von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, sei in seinem Amt nichts Neues für ihn: „Das erlebe ich schon seit 16 Jahren“. Am Samstag fielen sogar von Bastian Schweinsteiger kritische Worte, einst Löws verlängerter Arm der Weltmeister-Mannschaft. Schweinsteiger, der das Spiel als Fernsehexperte kommentierte, erklärte, man könne sich nicht mehr komplett mit der Nationalmannschaft identifizieren.
Warum er das nicht kann, sagte der frühere Weltklassespieler nicht. Es könnte allerdings mit den Korruptions- und Steuerhinterziehungs-Vorwürfen des DFB zu tun haben. Bezüglich des Geschehens auf dem Platz befand Schweinsteiger lediglich, die Aufstellung mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette sei ihm gegen einen Gegner wie die Ukraine zu defensiv gewesen. „Ich hätte mir einen offensiven Spieler mehr gewünscht“, so Schweinsteiger.
Davon waren durchaus einige im Kader. Doch nicht alle kamen nennenswert zum Einsatz. Der Sportjournalist Holger Schmidt spottete:
Bezeichnenderweise war das erste Tor der deutschen eine Co-Produktion der Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Matthias Ginter. Rüdiger behauptete den Ball im Strafraum, setzte sich stark über den rechten Flügel durch und bei seiner Hereingabe war Ginter zur Stelle (20.). Das zweite Tor hatte hingegen viel mit Glück zu tun. Eine Flanke von Klostermann schien der urkainische Schlussmann Bushchan eigentlich sicher abzufangen. Der Ball fiel ihm jedoch aus den Händen. Darauf hatte Goretzka spekuliert und köpfte ins leere Tor (49.). Den Anschlusstreffer für die Gastgeber erzielte Malinovskyi nach einem vertretbaren Elfmeterpfiff (76.).
Am kommenden Dienstag trifft Deutschland in Köln auf die Schweiz.
(Foto: AFP)