Wildes Spiel in Frankfurt, Kalajdzic rettet VFB: Spieltag 12, erster Teil

Andre Silva von Eintracht Frankfurt bejubelt ein Tor

Bis in die 95. Minute hoffte Eintracht Frankfurt, endlich den dritten Saisonsieg einfahren zu können. 3:1 hatten die Unentschieden-Könige vom Main im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach geführt. Doch dann schlug der überragende Gäste-Kapitän Lars Stindl doch noch zu.

Stindl hatte die Fohlen früh mit einem herrlichen Freistoß-Treffer in Führung gebracht (14.). Dann schlug die Stunde der Eintracht. Zunächst verwandelte Silva einen fälligen Handelfmeter zum Ausgleich (22.), dann legte der Portugiese nach schönem Pass von Barkok nach (24.). Das Spiel war gedreht, doch die Gladbacher waren nicht zufrieden mit der Wertung des Treffers. Ausgangspunkt war nämlich ein Freistoß für die Eintracht an deren eigener Strafraumkante. Als Abraham den Ball spielte, habe dieser noch nicht geruht, so die Argumentation der Borussen.

Beschwerden über nicht ruhenden Ball sind deplatziert

Die folgende Meinung ist leicht persönlich gefärbt. Fußballer sollten die Argumentation „der Ball hat nicht geruht“ aus ihrem Repertoire streichen. Klar, im Regelwerk steht dies, doch immerhin hat man 1. selbst ein Foul begangen und dies darf doch der gefoulten Mannschaft nicht zum Nachteil gereichen. 2. gibt es in Situationen wie der gestrigen immer noch genügend Gelegenheiten, das Gegentor zu verhindern.

Bei Barkoks hohem Ball über fast 30 Meter hat die Gladbacher Abwehr um Ginter und Elvedi schlicht und einfach schlecht gestanden. Gestandene Fußballprofis mit Millionengehältern sollten die Verantwortung für derartige Fehler selbst übernehmen und sie nicht bei einem noch nicht ruhenden Ball suchen. Zumal es selbst mit Zeitlupe nie wirklich auszumachen ist, ob der Ball noch ein Stück weiter gerollt wäre, hätte man ihn nicht getreten.

Die Eintracht hatte jedenfalls Oberwasser und hätte das Spiel ihrerseits bei mehreren guten Gelegenheiten entscheiden können. Silva und Younes erzielten das vierte Tor jedoch nicht und so kam Gladbach zurück ins Spiel. Neben dem Dreifach-Torschützen Stindl wurde der eingewechselte Breel Embolo zur zentralen Figur. Nachdem Frankfurt Abraham den Schweizer gefoult hatte, flog Ersterer mit Gelb-Rot vom Platz. Beim anschließenden Handgemenge schubste Embolo Frankfurts Rode. Dieser fiel und die Frankfurter forderten Rot für den Schubsenden. Der Schiedsrichter entschied sich jedoch, beiden Kontrahenten Gelb zu zeigen.

Dortmund in verbesserter Form

Den Elfmeter, den Stindl in der 90. Minute zum Anschlusstreffer verwandelte, hatte ebenfalls Embolo rausgeholt. In der Zeitlupe betrachtet, war diese Entscheidung allerdings unstrittig. Das Unentschieden bringt keinen der Tabellennachbarn (9. gegen 8.) wirklich weiter, doch immerhin hat man dem direkten Konkurrenten keine Punkte überlassen.

In verbesserter Form im Vergleich zum vergangenen Wochenende präsentierte sich Borussia Dortmund. Beim 2:1 Sieg bei Werder Bremen verbreitete das Team zwar keinen Glanz, doch Interimstrainer Edin Terzic schien den BVB immerhin stabilisiert zu haben.

Spektakulär war es bei der Partie zwischen dem Aufsteiger VFB Stuttgart gegen den Aufsteiger der letzten Saison: Union Berlin. Nach dem Höhenflug des 5:1 Triumphs in Dortmund bekamen die Schwaben zunächst ihre Grenzen aufgezeigt. Mit 2:0 führte der Gast aus der Hauptstadt, bis der eingewechselte Kalajdzic noch zwei späte Tore (85., 90.) erzielte.

(Foto: Eintracht Frankfurt)

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